Weltjugendtag Madrid 2011

Ein gutes Jahr noch, dann findet in Madrid der nächste Weltjugendtag statt. Das Design und die offizielle Website finde ich ganz gelungen. Auf Facebook hat der Weltjugendtag in der englischen Version schon 23.782 Freunde, auf Deutsch sind es 2.588, das werden sicher noch mehr werden. Bei Twitter ist die Nachfrage mit 2464 Followern deutlich schwächer, was wahrscheinlich an der spanischen Sprache liegt. Hier gibt es Banner und dergleichen. Und das ist der offizielle Trailer:

Katholiken

Brian Moore veröffentlichte 1972 seine Erzählung Catholics, die ein Jahr später mit Trevor Howard, Martin Sheen und Cyril Cusack verfilmt wurde. Die Handlung spielt in einer Zeit nach dem Vierten Vatikanischen Konzil, als ein junger Priester in eine Abtei auf einer kleinen Insel vor Irland geschickt wird, in der nach wie vor die lateinische Messe in der hergebrachten Form zelebriert wird. Katholiken aus allen Teilen der Erde strömen dorthin, der Andrang ist so groß, dass die Messe im Freien auf einem Berg zelebriert werden muss.

Tiberius hat übrigens bereits vor zwei Jahren auf Buch und Film hingewiesen. Ich habe beides jetzt bestellt, in den nächsten Tagen erwarte ich Post.

Nachtrag: Das Buch ist schon da. Ich habe mich für das englische Original entschieden. Es gibt aber auch eine deutsche Übersetzung.

Brian Moore: Catholics (engl.)
Brian Moore: Katholiken (dt.)
Katholiken (Film)

Was ich an der Missbrauchsdebatte gut finde

Immerhin darf jetzt wieder pervers genannt werden, was pervers ist. Auch wenn das Adjektiv gelegentlich unangebracht verwendet wird.

Bis jetzt war es doch so, dass nicht der Perverse pervers war (und auch so genannt werden durfte), sondern die Situation, in der er lebt. Immerhin Pädophile dürfen jetzt wieder pervers genannt werden. Das ist doch schon einmal ein Fortschritt.

Ferienprogramm

Heute ist der erste von insgesamt 20 (ok, vermutlich wird zwischendurch ein Bürotag nötig, also 19) Urlaubstagen, die mir vier freie Wochen oder auch 30 Tage fern der alltäglichen Routine bescheren werden. Ich habe mir für die Ferienzeit einen Plan gemacht, um sie etwas zu strukturieren und nicht von einem Extrem ins andere zu verfallen. Das Grundgerüst bildet ein Raster mit sechs Elementen:

  • Gebet: Laudes, Bibellektüre, Vesper, Komplet
  • Arbeit: Haus, Garten, Beruf
  • Sport: Laufen, Radfahren, Schwimmen (Freibad!)
  • Lesen
  • Kochen und Essen
  • Entspannen

Für jedes dieser Elemente sehe ich etwa zwei Stunden vor, was insgesamt 12 Stunden ergibt. Bleiben weitere zwölf Stunden für Schlaf, Sonstiges und falls irgendetwas mal wieder länger dauert.

Gebet und Bibellektüre nehmen wahrscheinlich weniger als zwei Stunden am Tag in Anspruch. Die Arbeit in Haus und Garten sowie gelegentlich auch Berufliches hingegen auf nur zwei Stunden am Tag zu beschränken ist schon schwieriger. Ein Freibadaufenthalt mit Junior dauert allein schon länger als zwei Stunden, während es mir gar nicht so leicht fällt, zwei Stunden am Tag zu lesen. Trotz einer langen Leseliste und überquellender Bücherregale reicht meine Konzentration selten für ausgedehnte Lesestrecken.

Kochen und Essen addieren sich inklusive Rezeptauswahl und Einkauf schnell auf mehr als zwei Stunden pro Tag, sodass ich mal sehen muss, ob noch Zeit zur Entspannung (zum Beispiel Musik hören, Klavier üben oder Mittagsschlaf halten) bleibt. Eine Woche werden wir mit insgesamt vier Kindern in Schloss Dankern verbringen. In dieser Zeit werden sich die Akzente vermutlich leicht verschieben, aber am Grundraster ändert sich nichts.

Und ganz am Ende meiner Ferien werde ich dann noch Gelegenheit haben, ein paar Tage bei den Trappisten von Mariawald zu Gast zu sein. In jener ersten Augustwoche beginnt dann auch schon wieder das neue Schuljahr.


Abtei Mariawald

Dominica VII Post Pentecosten


Carl Heinrich Bloch: Bergpredigt

Attendite * a falsis prophetis, qui veniunt ad vos in vestimentis ovium, intrinsecus autem sunt lupi rapaces: a fructibus eorum cognoscetis eos, alleluia.
Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Halleluja.
Antiphon zum Benedictus (Lk 7, 15-16a)

Non potest arbor * bona fructus malos facere, nec arbor mala fructus bonos facere: omnis arbor, quae non facit fructum bonum, excidetur, et in ignem mittetur, alleluia.
Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Halleluja.
Antiphon zum Magnificat (Lk 7, 18-19)

Immer noch besser als die Protestanten

Dies sei allen, die der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche ein protestantisches Reformprogramm verschreiben möchten, dick ins Stammbuch geschrieben:

Nach wie vor ist die protestantische Kirche stärker von Austrittsüberlegungen betroffen als die katholische. Die katholische Kirche, die weitaus mehr Reibungsflächen bietet und in der Kritik steht, hält sich insgesamt weitaus besser als die protestantische. Aktuell sind 4 Prozent der Protestanten, obwohl deren Kirchen von Missbrauchsvorwürfen weitestgehend verschont geblieben sind, jedoch nur 2 Prozent der Katholiken entschlossen, ihrer Kirche den Rücken zu kehren.

Institut St. Philipp Neri braucht Hilfe

Soeben habe ich auf Anregung von Elsa meinen Obulus an das Institut St. Philipp Neri überwiesen, das auf unsere finanzielle Unterstützung dringend angewiesen ist. Zu Christi Himmelfahrt war ich dort im Hochamt. Es war nach zwei stillen Messen mein erstes Hochamt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus.

Ich bin immer noch überrascht, wie sehr mir bei allen Unterschieden im Detail doch die Einheit des römischen Ritus auffällt. Die außerordentliche Form hat nichts Verbotenes, Subversives oder gar Reaktionäres. Sie ist eine wunderbare Form der einen Messe.

In diesem Fall eine festliche, sehr würdige und völlig selbstverständliche Form. Eine würdig gefeierte lateinische Messe in der ordentlichen Form würde sich, man muss hier wohl im Konjunktiv sprechen, gar nicht so sehr von der außerordentlichen Form unterscheiden.

Auferstehung und Erlösung

Erst die Auferstehung bringt die letzte Klarheit darüber, was Erlösung heißt. Nicht nur, daß uns offenbart wird, wer Gott ist, wer wir selbst, und was die Sünde; nicht nur, daß der Weg zu neuem Tun der Kinder Gottes gewiesen und die Kraft zum Beginnen und Vollbringen gegeben wird; ja nicht einmal nur, daß die Sünde gesühnt und so die Vergebung in ein Übermaß der Liebe und Gerechtigkeit verwurzelt wird – sondern Größeres, oder richtiger gesagt, Leibhaftigeres: Erlösung bedeutet, daß Gottes umschaffende Liebesmacht unser lebendiges Sein erfaßt. Wirklichkeit also, nicht nur Idee, Gesinnung, Richtung des Lebens. Erlösung ist der zweite göttliche Beginn nach dem ersten der Schöpfung.
Romano Guardini, Der Herr