Weihnachten 2008

Ja, mach nur einen Plan
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan
Geh‘ n tun sie beide nicht.

Das wusste der olle Brecht schon vor achtzig Jahren. Wir können noch so viele Pläne machen, am Ende kommt alles ganz anders.

Uns ist in diesem Jahr eine Tochter erst geschenkt und dann wieder genommen worden. Im vergangenen Frühjahr war R. unerwartet schwanger. Nach großer Aufregung und vielen Überlegungen hatten wir im Frühsommer einen Plan gefasst, wie wir uns das Leben mit dem neuen Kind einrichten wollten. Wir hatten beide vor, unsere Arbeitszeit zu verringern, sodass an jedem Wochentag einer von uns beiden daheim wäre.

Die Aufregung und die Anspannung war langsam der Vorfreude auf ein kleines Mädchen gewichen, als R. von einer Routineuntersuchung mit der furchtbaren Nachricht zurückkam, dass unser Kind nicht mehr lebte. Am 21. Juli ist Hermine tot zur Welt gekommen. An jenem Abend im Krankenhaus habe ich das winzige Bündel Mensch betrachtet und an Ijob gedacht:

Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter;
nackt kehre ich dahin zurück.
Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen;
gelobt sei der Name des Herrn. (Ijob 1, 21)

So unerwartet wie Hermine gekommen war, ist sie auch wieder gegangen. Sie hat in ihrer kurzen Lebenszeit viel in unserer Familie verändert. Ihr Kommen und auch ihr Gehen haben zweimal alle Pläne über den Haufen geworfen. Trotz aller Trauer bin ich auch dankbar für das Gute, das wir erlebt haben.

Am 25. Juli, dem Fest des Apostels Jakobus, haben wir unsere Tochter in Grünendeich neben der Kirche beerdigt. Es war auf den Tag genau zehn Jahre nach unserem Umzug aus Hamburg nach Steinkirchen. Und im August vor zehn Jahren haben wir beim Standesamt in Jork geheiratet.

Im Alten Land wird nach zehn Jahren hölzerne Hochzeit gefeiert. So haben ein paar Freunde und Nachbarn unseren Garten mit Holzlocken, Sägespänen und anderen hölzernen Dingen verziert. Wir haben dann einen sehr netten Abend verbracht. Zu einer großen Feier war uns nicht zumute.

Doch bevor das Jahr nun endet, wollen wir noch einmal feiern. Die allerletzte Gelegenheit dazu ist wie immer Silvester. Wir werden ein volles Haus haben und dieses Jahr, mit dem ich schon vor Monaten innerlich abgeschlossen habe, gebührend verabschieden.

Mit Erwartungen und Plänen für 2009 bin ich nach den letzten drei Jahren einigermaßen zurückhaltend. 2006 hatte ich mir das rechte Sprunggelenk gebrochen, 2007 starb meine Schwester und 2008 – siehe oben. Man sollte meinen, dass 2009 nur besser werden kann, doch Vorsicht…

Frohe, gesegnete Weihnachten und ein glückliches Jahr 2009!

Weihnachtsferien

Der letzte Schultag für die Kinder, der letzte Arbeitstag für die Eltern. Die nächsten 18 Tage ist nun Pause. Bless the Lord!

Die wunderbare Frau Schnutinger hat sich so ihre Gedanken zur Debatte über Spätabtreibungen gemacht und das Ergebnis in eine Satire gegossen:

Liebes Tagebuch,

heute ist unsere Lehrerin, Frau Lütke-Lewebrink, ohnmächtig geworden. Die feministischen EngelInnen haben Maria eingeredet, sie solle eine Spätabtreibung machen. Sie finden es nämlich doof und diskriminierend, dass der Erlöser ausgerechnet ein Mann ist. Jetzt haben sie eine Protestnote an Gott, also Kevin Brömmelkamp, geschrieben, Jesus solle gefälligst eine Frau sein, oder zumindest irgendwas mit Transgender oder so!

Der Kevin, äh, Gott hat erstmal eine Ethikkommission einberufen, die das ganze klären soll. Ochs und Eselchen haben den Vorsitz, der Stern soll vermitteln, der Herbergswirt führt Protokoll. Morgen wird die Protestnote diskutiert. Eine Abtreibung so kurz vor Jesu Geburt, das hat es überhaupt noch nie gegeben bei uns in der Kirche!

Unser Krippenspiel droht nun ganz auszufallen.

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