Bibel. Lesen!

Es war damals im Paulus-Jahr, als ich begann, die gesamte Bibel zu lesen. Immer ein Kapitel pro Tag. Das dauert. In diesem Tempo: Jahre.

Nach einiger Zeit begann ich, jeweils einen Vers (oder einen Teil davon) aus meinem Kapitel des Tages zu twittern. Die Suche nach dem Twittervers des Tages ist noch einmal eine ganz besondere Art der Bibelmeditation.

Inzwischen bin ich einmal mit der gesamten Bibel durch, habe das Neue Testament ein zweites Mal gelesen, diesmal in der richtigen Reihenfolge, und mit dem Alten Testament begonnen, diesmal ganz vorne.

Der aktuelle Plan lautet, die Bibel einmal von vorne bis hinten zu lesen, in der richtigen Reihenfolge. Wie es danach weitergeht, weiß ich noch nicht. Das hat aber auch noch ein paar Jahre Zeit, denn derzeit verweile ich lesend beim Buch Genesis.

Bei der zweiten Lektüre fällt mir nun auf, wie sehr die Bibel bei aller Heterogenität doch eine organische Einheit bildet. Sie ist ein lebendiges Buch, ein Buch des lebendigen Gottes.

Von Anfang an handelt die Bibel vom Werben Gottes um sein Volk, die Nachfahren Abrahams, das Volk Israel, aus dem Jesus Christus hervorging, der Erlöser der Welt, durch den schließlich alle Menschen zu Kindern Abrahams werden. Und von der Abwendung des Menschen von Gott, der Zuwendung zu anderen Göttern, die doch nur Götzen sind.

Was also in unseren Tagen geschieht, die Abkehr vom Gott unserer Väter, die Zuwendung zu allerlei Götzen, das findet sich bereits auf den ersten Seiten der Bibel. Das ist überhaupt nichts Neues.

Überaus spannend zu lesen ist, wie sich der Spannungsbogen von der Urgeschichte bis zur Apokalypse aufbaut. Die Bibel ist das großartigste Stück Weltliteratur, das ich kenne. Wer sie noch nicht gelesen hat, der sollte das unbedingt nachholen.