Römer 3,28

Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes.
Einheitsübersetzung

So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Luther 1984

So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Luther 1545

arbitramur enim iustificari hominem per fidem sine operibus legis
Vulgata

Therefore we conclude that a man is justified by faith without the deeds of the law.
King James Version

Woher hat Luther das „allein“?

Zu viel Käßmann, zu wenig religiöse Themen

So lässt sich knapp die Summe aus zwei Medienthemen der letzten Tage ziehen. Die taz verspottet unter der Überschrift „die wahrheit“ (selbstverständlich wird die Wahrheit bei der taz kleingeschrieben) eine epd-Reportage über den USA-Aufenthalt der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden.

Statt froh zu sein, dass die Labertasche Gottes nach Amerika ausgewandert ist, weint man der Ampelüberfahrerin Margot Käßmann in Hannover bittere Tränen nach – zumindest bei der christlichen Nachrichtenagentur epd. Deshalb hat sich die Chefredakteurin des Landesdienstes Niedersachsen, Ulrike Millhahn, kurzerhand eine Reise nach Atlanta gegönnt, wo die angebetete Exbischöfin bei einer Universität Unterschlupf gefunden hat.

„Ehemalige EKD-Ratsvorsitzende lebt vier Monate in den USA“, lautete der Titel der anlasslosen epd-Reportage am vergangenen Mittwoch. Vier Monate hat man es ohne Schwester Käßmann ausgehalten, nun wanzt man sich wieder an die gefallene Landestochter heran.

Wenn ich mich nicht täusche und meinen Wolf Schneider noch richtig im Kopf habe, hat diese seltsamen Kopplungen (epd-Reportage, USA-Aufenthalt, EKD-Ratsvorsitzende) übrigens einst der Spiegel erfunden. Dem Spiegel gab besagte Frau Käßmann, die in eigener Person mehr als genug in den Medien vorkommt, nun ein kurzes Interview, in dem sie den Mangel an religiöser Berichterstattung in den Medien anprangerte.

Es ist eine Verachtung der Realität, dass in den Medien solche Themen so wenig vorkommen. Ich finde diesen Traditionsverlust wirklich traurig.

Nüchtern betrachtet sehe ich das ähnlich. Allerdings kann ich auf den überwiegenden Teil der religiösen Medienberichterstattung der letzten Jahre auch noch ganz gut verzichten. Nicht zuletzt auf die Berichterstattung über Margot Käßmann. Und da Blogs irgendwie auch Medien sind, auch auf diese Notiz. Die löst sich damit in ein Logikwölkchen auf. Wo ist mein Blitzdings? Liebe Leser, Sie haben nicht das Geringste bemerkt.

Newman auf dem iPad

Gerade habe ich 3 Dollar und 44 Cent für mein erstes elektronisches Buch ausgegeben. Es handelt sich um die Kindle-Ausgabe der Apologia Pro Vita Sua von John Henry Newman. Nun werde ich mal sehen, wie sich so ein Buch auf dem iPad lesen lässt.

Orthodoxy und jede Menge anderer Klassiker von Gilbert Keith Chesterton sind übrigens kostenlos.

Alexander Kissler, die Kirche und die Medien

Sein Buch Dummgeglotzt: Wie das Fernsehen uns verblödet, erschienen 2009, gab den Anlass für ein Gespräch, das Alexander Kissler Ende August mit Radio Horeb geführt hat und das ich dieser Tage endlich angehört habe. Der Journalist und Autor kommt darin auch auch die bekannten Stärken und Schwächen kirchlicher Kommunikation und Medienarbeit speziell in Deutschland zu sprechen.

Interessant fand ich seinen Vorschlag, die Bistumspresse aufzulösen und stattdessen eine Art Mitgliederzeitschrift nach dem Muster der ADAC Motorwelt zu schaffen, die allen Kirchensteuerzahlern (und sicher auch denen, die mangels Einkommen keine Steuern zahlen) unaufgefordert zugeschickt wird. Ob allerdings die derzeitigen Kirchenzeitungsredakteure dafür das richtige Personal sind, wie Alexander Kissler meint, sei dahingestellt.