Advent

What Advent is, really, is a discipline: a way of forming anticipation and channeling it toward its goal.
Joseph Bottum

Mein bewährtes Fastenprogramm kommt ab Montag wieder zum Einsatz:

  • kein Alkohol
  • keine Süßigkeiten
  • weniger kein Fleisch
  • regelmäßigeres Gebet

Nachdem sich mein tägliches Gebet in den letzten Monaten praktisch auf Laudes und Vesper reduziert hat, will ich die Lesehore wieder aufnehmen. Dazu kommt ein tägliches Kapitel aus einem Paulusbrief. Damit hatte ich schon im September begonnen, habe jedoch gerade erst den Römerbrief abgeschlossen und mit dem ersten Korintherbrief angefangen. Mit diesem Tempo werde ich bis Ende Juni 2009 kaum alle Paulusbriefe schaffen können.

Vorhersehbar sind Ausnahmen wie die betriebliche Weihnachtsfeier, ein Hochfest am 8. Dezember und eine Reise nach Paris am 9./10. Dezember. Während das Nicht-Fasten an den Sonntagen (ab der ersten Vesper) und dem Hochfest einen besonders festlichen Charakter hat, tue ich mich mit den weltlichen Ausnahmen hingegen schwer. Käme es nicht darauf an, gerade bei diesen Gelegenheiten demonstrativ zu fasten?

Freudig erwarte ich schon heute oder morgen die angekündigte Neuauflage des liturgischen Kalenders von Peter, auf dass die Hochfeste, Feste und Gedenktage auch im neuen Kirchenjahr in meinen elektronischen Kalender Einzug halten.

Zu den Vorbereitungen auf die Vorbereitungszeit gehört auch ein seit heute einigermaßen aufgeräumter und entstaubter Schreibtisch, auf dass die Aufräumarbeiten in Ruhe fortschreiten mögen.

Angriff auf den Menschenverstand

Gabriele Kuby hat sich in der jüngsten Ausgabe des Vatican-Magazin ausführlich mit der Ideologie des Gender Mainstreaming befasst.

Ein Gespenst geht um in der Welt, und dieses Gespenst heißt „Gender“. Kaum jemand kennt seinen Namen, obwohl es überaus mächtig ist und sein Gespinst über alles geworfen hat, was von den internati­onalen und staatlichen Institutionen beeinflusst wird. Dieses Gespenst ist im Begriff, einen neuen Menschen zu schaffen, zu dessen Freiheit es gehören soll, sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung zu wählen, das heißt, willkürlich zu entscheiden, ob er oder sie Mann oder Frau sein will, heterosexuell, schwul, lesbisch, bisexuell oder transse­xuell. Diese Auffassung von Freiheit und Sexualität soll nach dem Willen der Vereinten Nationen, der Euro­päischen Union und der Deutschen Bundesregierung den Kindern von der Kinderkrippe an ein­geprägt werden. Es ist nicht nur ein Generalangriff auf den gesunden Menschen­verstand, sondern auch auf die göttliche Schöpfungsordnung.

Den gesamten Artikel gibt es als PDF in deutscher und englischer Fassung.

Mehr zum Thema von Volker Zastrow in der FAZ:

Außerdem im Spiegel: Der neue Mensch

Trappistenabtei kehrt zum Alten Usus des Ordens zurück

Die Mönche von Mariawald betreiben ökologische Landwirtschaft und wissen die modernen Kommunikationsmittel sachgerecht einzusetzen. Nun setzen sie sich auch liturgisch an die Spitze der Bewegung:

Aufgrund seiner Bitte hat der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI., dem Abt der Trappistenabtei Mariawald (Diözese Aachen), Dom Josef Vollberg O.C.S.O., das Privileg erteilt, mit seiner Abtei zur Liturgie und zur Observanz im Alten Usus des Ordens zurückzukehren, der bis zu den Reformen im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils galt. Dieser sogenannte „Usus von Monte Cistello“ wurde während der Konzilszeit in den Jahren 1963/1964 als vorläufige Reformstufe approbiert.

Diese Entscheidung des jungen Abtes ist nicht weniger als eine echte Sensation – wenn auch eine, die nach Summorum Pontificum früher oder später zu erwarten war. Dom Josef ist in seiner Argumentation bestechend klar:

Nachdem die verschiedenen nachkonziliaren Reformen für das Kloster nicht die erhoffte Blüte in Liturgie und im Leben des Konvents erbracht haben, knüpft nun die Rückkehr zur Tradition an die jahrhundertealte Überlieferung des Ordens an. Dom Josef verspricht sich durch die Rückkehr zur alten Gregorianischen Liturgie und zum strengeren Usus der monastischen Lebensgewohnheiten neue geistliche Impulse auch für den Nachwuchs der Abtei.

Weltweit ist spürbar, daß Klostergemeinschaften, die die vorkonziliare lateinische Liturgie pflegen, beachtliche Nachwuchszahlen aufweisen können. Besonders in Frankreich gibt es auf dem Hintergrund einer traditionellen Auslegung der Benediktuskregel und der Gregorianischen Liturgie in Messe und Stundengebet blühende Abteien. In Deutschland war es bisher für Berufungen zum monastischen Leben in traditioneller Ausprägung nicht möglich, sich einer entsprechenden Kommunität anzuschließen. Mit dem päpstlichen Privileg ist nun erstmalig auch in Deutschland die Möglichkeit für junge Menschen eröffnet, die alte Tradition des kontemplativen Lebens in den erhabenen Formen der klassischen Liturgie und in der strengen Observanz der Regel des Hl. Benedikt zu leben.

Dom Josef sieht sich in seiner Entscheidung vom Heiligen Vater bestätigt, der in seinem großzügig formulierten Privileg allen gewünschten Formen der Rückkehr zur Tradition auch seinen persönlichen Wunsch erkennen lässt, daß in der Wiederentdeckung der alten Liturgie und des Lebensusus eine Erneuerung des monastischen Lebens insgesamt gefördert werde. So entspricht nach der Überzeugung des Abtes das persönliche und direkte Handeln des Papstes für die Abtei Mariawald dem „Projekt der Tradition“, das der Heilige Vater im Jahre 2007 durch sein Motu proprio „Summorum Pontificum“ für die Liturgie angestoßen hat.

Dom Josef sieht sich und seine Abtei durch den Heiligen Vater und dessen unmittelbaren und direkten päpstlichen Rechtsakt nachhaltig motiviert, die traditionsbezogene Reform des Klosters um seiner Zukunftsfähigkeit willen mit neuem geistlichen Elan umzusetzen. Der Abtei kommt darin weltweit eine Vorreiterrolle zu, das monastische Leben aus dem Geist der Tradition zu erneuern und dem Niedergang des Klosterlebens, den besonders manche Trappistenabteien in den letzten Jahren erleben mussten, entgegenzuwirken.

Bereits auf dem Gebiet der Ökonomie hat das Kloster in den letzten Jahren durch seine Orientierung an ökologischer Landwirtschaft Akzente gesetzt. Nun ist es der geistliche Gehalt des kontemplativen Lebens, der neue Impulse aus der großen Tradition des Ordens und seiner klassischen lateinischen Liturgie empfangen soll.

Zur Zeit leben in Mariawald zehn Mönche, ein Novize und ein Oblate. Die Geschichte der Abtei begann mit der Gründung eines Zisterzienserpriorats im 15. Jahrhundert. Nach einer mehr als sechzigjährigen Unterbrechung des monastischen Lebens durch die Wirren der Französischen Revolution wurde das im 19. Jahrhundert von Trappisten aus dem Elsass neubesiedelte Kloster am Michaelsfest im Jahre 1909, zur Abtei erhoben.

Auf dem Hintergrund dieses historischen Datums soll nun zur Einhundertjahrfeier am 29. September 2009 die Umsetzung der vollständigen Rückkehr der Abtei zur alten Tradition des kontemplativen Lebens und zur klassischen Gregorianischen Liturgie abgeschlossen sein.

Mariawald steht nun ganz oben auf meiner Liste zu besuchender Orte.

Breviarum Romanum 2008

Vor einiger Zeit fragte ich, welche Ausgabe des Breviarum Romanum zu empfehlen sei. Inzwischen gibt es eine neue Variante. Im Bonner Verlag nova & vetera erscheint Ende November eine Neuausgabe des Breviarum Romanum nach dem Stand von 1960 (1962).

Das Schmuckstück wird 198 Euro kosten, also nicht ganz billig sein. Dafür ist es, nach der Website zu urteilen, vom Feinsten ausgestattet, inklusive eines Imprimaturs von S. Ex. Bischof Gregor Maria Hanke OSB. Ein ideales Weihnachtsgeschenk für jeden, der nach Summorum Pontificum mit dem Gedanken spielt, das traditionelle Brevier kennenzulernen.

Vollkommener Ablass

Es ist zwar schon spät, aber noch nicht zu spät. Und auch wenn ich möglicherweise ökumenischen Empfindlichkeiten begegnen muss, so sei doch der folgende Hinweis gestattet.

Vom 1. bis 8. November kann täglich einmal ein vollkommener Ablass für die Verstorbenen gewonnen werden. Neben den üblichen Voraussetzungen (Beichte, wobei eine zur Gewinnung mehrerer vollkommener Ablässe genügt; entschlossener Abkehr von jeder Sünde; Kommunionempfang und Gebet nach der Meinung des Papstes – diese Erfordernisse können mehrere Tage vor oder nach dem Kirchen- bzw. Friedhofsbesuch erfüllt werden) sind erforderlich:
a) am Allerseelentag (einschließlich 1. November ab 12 Uhr): Besuch einer Kirche oder öffentlichen Kapelle, Vaterunser und Glaubensbekenntnis; in Hauskapellen können nur die zum Haus Gehörenden den Ablass gewinnen;
oder
b) vom 1. bis zum 8. November: Friedhofsbesuch und Gebet für die Verstorbenen.
Fehlt die volle Disposition oder bleibt eine der Bedingungen unerfüllt, ist es ein Teilablass für die Verstorbenen. Ein solcher kann in diesen und auch an den übrigen Tagen des Jahres durch Friedhofsbesuch wiederholt gewonnen werden.
(Quelle: Direktorium für Stundengebet und Messfeier in der Kirchenprovinz Hamburg)

Apropos Beichte: Eine solche habe ich in der vergangenen Woche wieder einmal abgelegt. Zeit war’s. Sie kann nur häufiger empfohlen werden. Denn auch dieses Mal beschenkte mich der Herr mit neuer Selbsterkenntnis und damit neuen Möglichkeiten der Besserung.

Es ist wohl die nahe Versöhnung, die den einigermaßen ungeschützten Blick in die eigenen Seelenabgründe erlaubt. Anders wäre der nicht auszuhalten.