Dass eine Ortskirche nicht wächst, mag auszuhalten sein, dass sie aber nicht wachsen will, ist schlechthin unakzeptabel.
Bischof Joachim Wanke aus Erfurt, in: „Zeit zur Aussaat“, Missionarisch Kirche sein. 26. November 2000
Februar 2016
Keine realitätstaugliche Konzeption
All diese Großgebilde – ob sie nun „Seelsorgeeinheit“, „Pfarreiengemeinschaft“, „pastoraler Raum“ oder sonst wie heißen – funktionieren nur auf dem Papier der Hochglanzbroschüren und Leitbildschriften. Angesichts der Verwerfungen, Konflikte, Enttäuschungen, Abbrüche und Frustrationen, welche die Umstrukturierungen tatsächlich vor Ort bei den betroffenen Menschen auslösen, kann man nicht ernsthaft behaupten, dass es sich um eine realitätstaugliche Konzeption handelt. Die Präsentation dieser Großstrukturen als vermeintlich zukunftsträchtige Gestalt der Kirche funktioniert nur, weil man dabei die Wahrnehmung auf das enge Segment der Personen beschränkt, die sich in das paternalistische Schema des bereitwilligen Mitmachens einfügen. Und sie funktioniert nur, weil man dabei die alltäglichen Lebenswirklichkeiten der Menschen ausblendet, die Enttäuschungen und Brüskierungen der Menschen vor Ort tabuisiert sowie die große Masse derjenigen Menschen ignoriert, die sich stillschweigend von der Kirche verabschieden.
Herbert Haslinger
Style ist wichtig
Wir haben uns kirchlicherseits in den letzten Jahrzehnten an so viel stilistischen Schrott gewöhnt, dass wir schon glauben, das müsste so. Nein, Form und Inhalt müssen zusammenpassen.