Das nun zu Ende gehende Jahr hat uns große Veränderungen gebracht. Die wohl größte Veränderung war unser Umzug in den Nachbarort. Seit September wohnen wir in Hollern-Twielenfleth – etwas weiter weg von Hamburg, dafür etwas näher an Stade. Die Kinder können nun mit dem Fahrrad zur Schule und zur Arbeit fahren.
Wir hatten schon länger an einen Umzug gedacht. In diesem Jahr haben wir endlich Nägel mit Köpfen gemacht, nachdem wir ein ungewöhnliches Haus in ruhiger Lage gefunden haben, das uns sofort gefallen hat. Nach 18 Jahren im eigenen Haus in Steinkirchen wohnen wir jetzt wieder zur Miete. Unsere beiden Häuser dort werden gerade saniert und sind ab Februar/März bereits vermietet.
Unser Großer hat in diesem Jahr sein Abitur gemacht (Note 1,6) und im August seinen Bundesfreiwilligendienst im Lebenshilfe-Kindergarten angetreten. Er bleibt uns also auf jeden Fall noch bis zum nächsten Sommer erhalten. Unser Jüngster hat sein erstes Jahr in der neuen Schule mit Erfolg beendet und strebt nun in der zehnten Klasse seinen erweiterten Realschulabschluss an, um anschließend in der Oberstufe das Abitur ansteuern zu können.
Im Juli, einen Tag nach ihrem 95. Geburtstag, ist Oma Emmi gestorben, die Großmutter meiner Frau. Sie hatte zuletzt im Altenheim in Bad Lauterberg gelebt, wo sie nun auch begraben liegt. Es war ein regnerischer Sommertag, an dem wir sie im kleinsten Kreis beerdigt haben.
Am 1. Januar 2016 hatte ich den Vorsatz gefasst, in diesem Jahr mehr zu schreiben und mehr zu lesen. Das hat auch so einigermaßen funktioniert, vor allem was den ersten Teil angeht. Denn im Sommer konnte ich nach zehn Jahren die Verantwortung für die jährlich stattfindende Konferenz abgeben, für die ich bis dahin zuständig war. In meiner neuen Rolle gehört Schreiben wieder zu meinen Haupttätigkeiten. Das macht mir viel Freude.
Im Sommer waren wir alle gemeinsam zwei Wochen auf Mallorca, zum ersten Mal überhaupt. Uns hat die Insel sehr begeistert, und wir ahnen, warum sie so ein außergewöhnlich beliebtes Urlaubsziel ist. Dabei hat uns Nordlichtern die mediterrane Sonne und die Sommerhitze auch einigermaßen zu schaffen gemacht. Wahrscheinlich sind Frühjahr oder Herbst für uns die besseren Jahreszeiten.
Für 2017 planen wir nun erstmals seit langem keinen Familienurlaub mehr. Meine Frau und ich wollen nach genau zwanzig Jahren wieder einmal einen Sommerurlaub zu zweit verbringen. Damals waren wir auf Korsika, genau genommen allerdings waren wir damals schon zweieinhalb. Wohin im nächsten Jahr die Reise gehen soll, wissen wir noch nicht.
Die Veränderungen, die ich oben so lapidar beschrieben habe, haben uns sicher einige Kraft gekostet. 2016 war ein anstrengendes Jahr, vor allem die zweite Hälfte nach dem Urlaub. Wir haben uns auch öfter gefragt, ob das wohl alles gutgehen wird. Doch vom Ende her gesehen fühlt sich alles gut an.
Wir fühlen uns hier im neuen Haus sehr wohl, das meiste ist inzwischen eingerichtet, und das Projekt Sanierung und Vermietung ist auch auf einem guten Weg. Wenn Anfang des neuen Jahres die Bauarbeiten abgeschlossen und die Mieter eingezogen sind, dann können wir das Thema wohl erst einmal abhaken.
Die Weihnachtspause fällt in diesem Jahr recht kurz aus. Meine Frau muss auch zwischen Weihnachten und Silvester arbeiten, unser Großer und ich haben nur etwas mehr als eine Woche frei. Nur der Jüngste kann zweieinhalb Wochen Weihnachtsferien genießen.
„Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.“ So gibt Matthäus (1,23) die Verheißung des Propheten Jesaja (7,14) wieder. Die Christen haben dieses Wort immer auf Jesus Christus bezogen. Er ist das Zeichen, das der Prophet angekündigt hat.
Und der Name „Gott ist mit uns“ ist Programm. In Jesus Christus kommt Gott selbst zu uns, wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich. Etwas Größeres als dies kann kein Mensch feiern, mit einer Ausnahme nur – nämlich Leiden, Tod und Auferstehung Jesu, was wir zu Ostern feiern.
„Diese beiden Punkte sind ein Skandal für den modernen Geist“, bemerkt Joseph Ratzinger im Prolog zu „Jesus von Nazareth“. Es ist im Grunde erstaunlich, dass Weihnachten heute so eine große Bedeutung auch für Menschen hat, die gar nicht an das Weihnachtsereignis glauben. Konsequent wäre ja dann, Weihnachten nicht zu feiern.
Doch wäre die Welt ohne Gott, der in einem kleinen Kind zu uns kommt, nicht ein trauriger und trostloser Ort? Gerade zu Weihnachten ist diese Leere nicht leicht auszuhalten, und umgekehrt: Die Fülle des Mensch gewordenen Gottes ist der wahre Grund der Weihnachtsfreude. Möge jeder, der nun Weihnachten feiert, dies spüren.
Frohe, gesegnete Weihnachten und ein glückliches Jahr 2017!