2012 war ein Jahr, auf das ich mit einer gewissen Zufriedenheit zurückblicken kann. Ich denke an einen wunderbaren Sommerurlaub im Allgäu, der uns viel schönes Wetter, eine entspannte Zeit und eindrucksvolle Berge gebracht hat.
Der Höhepunkt war der Aufstieg auf den Hochgrat, den höchsten Berg des Allgäuer Voralpenlandes. Wir haben immerhin rund 1.000 Meter Höhenunterschied (netto) überwunden, den Abstieg nicht gerechnet. Für uns Flachlandbewohner ist das schon eine ganze Menge.
Mein Vater hat im März seinen 80. Geburtstag gefeiert. Ich bin froh und dankbar, dass er bei guter Gesundheit ist, nach wie vor ein aktives Leben führen und seine Enkelkinder aufwachsen sehen kann.
Unser Jüngster hat in seinem zweiten Gymnasialjahr schon mehr zu kämpfen als bisher. Es scheint aber, dass es mehr die Nerven seiner Eltern als seine eigenen sind, die er damit strapaziert. Mit seinem Tenorhorn macht er gute Fortschritte. Im Bläserchor hier an der Lühe spielt er jetzt auch schon mal bei den Erwachsenen mit.
Im Sommer bin ich in die Ausbildung zum Diakon aufgenommen worden, ein weiterer Schritt ist damit getan. Diese Ausbildung wird bis 2015 dauern, was noch weit entfernt klingt, aber bei genauerer Betrachtung doch schon recht bald ist.
Es wird nun bereits konkreter. Wir haben uns zum Beispiel mit der Seelsorge für Alte, Kranke und Zuwanderer befasst und im Herbst eine Woche lang intensiv das seelsorgliche Gespräch geübt. Ich merke, wie ich neu gefordert bin. Und zugleich nehme ich etwas für meinen Beruf mit.
Es wird sich um eine nebenberufliche und ehrenamtliche Aufgabe handeln, auf die ich mich vorbereite. Einerseits. Andererseits lautet die Bezeichnung: Diakon im Zivilberuf. Was schon andeutet, dass sich auch im Beruf das eine oder andere ändern wird.
Vor einigen Tagen, am 12. Dezember, hat Papst Benedikt (@Pontifex) zu twittern begonnen. Einer seiner ersten Tweets lautete:
Das ist, in aller Einfachheit, ein diakonisches Programm. Zuerst kommt das Gebet und damit die persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Dann folgt das Evangelium, die Heilige Schrift, in der Gott uns anredet. Und schließlich als Antwort darauf die Zuwendung zu den Notleidenden, in denen wir Christus sehen können.
All das steht in enger Beziehung zueinander. Die Sorge um die Armen und Leidenden bleibt an der materiellen Oberfläche, wenn sie nicht aus der frohen Botschaft heraus geschieht. Und das Hören auf das Evangelium bleibt folgenlos, wenn es nicht in Gebet und Gottesbeziehung gründet. In einer Beziehung, die sich am Nächsten konkretisiert. Wer sich so dem Nächsten zuwendet, wendet sich Christus zu.
Nun feiern wir seine Geburt. Jesus ist selbst als Notleidender geboren worden, nicht im Palast, sondern im Stall. In der Herberge war kein Platz. Joseph Ratzinger schreibt im Prolog, seinem jüngsten Band über Jesus von Nazareth:
Von Geburt an gehört er nicht dem Bereich dessen zu, was weltlich wichtig und mächtig ist. Aber gerade dieser Unwichtige und Ohnmächtige erweist sich als der wahrhaft Mächtige, als der, auf den letztlich alles ankommt. So gehört zur Christwerdung das Hinausgehen aus dem, was alle denken und wollen, aus den herrschenden Maßstäben, um ins Licht der Wahrheit unseres Seins zu finden und mit ihm auf den rechten Weg zu kommen.
Christ sein heißt, mit den herrschenden Maßstäben nicht einverstanden zu sein, wenn sie nicht an Christus Maß nehmen. Weihnachten ist also alles andere als ein harmloses Fest, das allenfalls zu Übergewicht führen kann. Weihnachten ist radikal.
Frohe, gesegnete Weihnachten und ein glückliches Jahr 2013!