Abtei Mariawald und Muck Abbey

Ein kleines Fazit am Tag nach meiner Rückkehr.

In gewisser Weise ist Mariawald das passgenaue Gegenstück zu Muck Abbey, jener Abtei im fernen Irland, von der die hier schon erwähnte Erzählung von Brian Moore handelt. Die irischen Mönche halten als letzte an der alten, lateinischen Messe fest, bis sie schließlich ein Verbot aus Rom bekommen. Die Trappisten hingegen sind die ersten im deutschen Sprachraum, die wieder zur alten Messe zurückkehren, weil sie die entsprechende Erlaubnis aus Rom bekommen haben.

Abtei Mariawald

Die Realität dieser Abtei in der Eifel ist zum Glück erfreulicher als die Fiktion jener Abtei auf der irischen Insel. Dennoch ist die mutige Reform alles andere als ein Selbstläufer. Die Mönche von Mariawald brauchen unsere Unterstützung durch Gebet, durch Einkauf im Onlineshop oder auch durch direkte Spenden. Die Arbeit der Mitbrüder und die Einnahmen aus den klostereigenen Betrieben reichen nicht aus, um den Erhalt der Abtei zu sichern.

Wenn ich nach bis jetzt drei Klosteraufenthalten meine persönlichen Favoriten nennen sollte, dann wäre die Reihenfolge klar:

  1. Mariawald
  2. Gerleve
  3. Meschede

Nun ist die Reihe an Euch, liebe Leser. Welches Kloster sollte ich als nächstes besuchen? Vorschläge bitte in die Kommentare.

Ich harre der Vorschläge, die da kommen, und nehme jetzt noch einen kleinen Original Trappisten-Abtei-Tropfen (sehr zu empfehlen und hier zu erwerben!).

Katholiken. Das Buch.

Brian Moore zeichnet in seiner 1972 veröffentlichten Erzählung Catholics das Bild einer konsequent modernistischen katholischen Kirche nach dem IV. Vatikanischen Konzil, das irgendwann um die Jahrtausendwende stattgefunden haben muss. Die älteren Protagonisten können sich immerhin noch an die alte Messe erinnern, die 1970 de facto abgeschafft und später offenbar verboten wurde. Die konsequent ökumenisch nivellierte Kirche befasst sich gerade mit der Einigung mit dem Buddhismus.

Da passt eine einsame Abtei im fernen Irland, die noch immer die alte Messe zelebriert und an überholten und verfemten Bräuchen wie der Ohrenbeichte festhält, nicht gut ins Bild. Vor allem nicht, nachdem das Fernsehen das Treiben weltweit bekannt gemacht hat und die Massen selbst aus fernen Ländern nach Irland streben, nur um einmal die traditionelle lateinische Messe zu hören.

Der Generalobere des Ordens schickt einen jungen Priester vom Ökumenischen Zentrum, das ausgerechnet in Amsterdam residiert und als eine Art Superbehörde offenbar auch über dem Vatikan angesiedelt ist. Der Priester, der sich nicht als solcher kleidet, hat den Auftrag, das illegale Treiben zu beenden und die abtrünnige Abtei zurück in den Schoß der modernen Kirche zu führen. Der geforderte Gehorsam kollidiert mit dem katholischen Glauben der Mönche – ein auch heute noch aktuelles Thema.

Brian Moore zieht die Linien der frühen siebziger Jahre weiter und zeigt eine deprimierende Zukunftsvision, die so zu unser aller Heil bis dato nicht Wirklichkeit geworden ist und es sicher auch nicht werden wird. Was wäre geworden, wenn sich die progressiven Kräfte, die Beschwörer des Konzilgeistes hätten durchsetzen können? Das zeigt dieses kleine Buch, das sich als Satire lesen lässt – eine Lektüre, bei der dem Leser das Lachen oft im Halse stecken bleibt.

Brian Moore: Catholics

Abbildung: Loyola Press

Katholiken

Brian Moore veröffentlichte 1972 seine Erzählung Catholics, die ein Jahr später mit Trevor Howard, Martin Sheen und Cyril Cusack verfilmt wurde. Die Handlung spielt in einer Zeit nach dem Vierten Vatikanischen Konzil, als ein junger Priester in eine Abtei auf einer kleinen Insel vor Irland geschickt wird, in der nach wie vor die lateinische Messe in der hergebrachten Form zelebriert wird. Katholiken aus allen Teilen der Erde strömen dorthin, der Andrang ist so groß, dass die Messe im Freien auf einem Berg zelebriert werden muss.

Tiberius hat übrigens bereits vor zwei Jahren auf Buch und Film hingewiesen. Ich habe beides jetzt bestellt, in den nächsten Tagen erwarte ich Post.

Nachtrag: Das Buch ist schon da. Ich habe mich für das englische Original entschieden. Es gibt aber auch eine deutsche Übersetzung.

Brian Moore: Catholics (engl.)
Brian Moore: Katholiken (dt.)
Katholiken (Film)