Es scheint langsam ernst zu werden mit der für den Reformationstag angekündigten Veröffentlichung der Bibelübersetzung in „gerechter Sprache“. In der FAZ vom Wochenende befasst sich Felix Grigat ausführlich mit der Kritik an diesem Projekt.
Ein Hammerschlag gleich im ersten Satz: Demnach „entfernen sich einige Protestanten zusehends vom reformatorischen Schriftprinzip (sola scriptura), wonach die Bibel allein Richtschnur für kirchliche Lehre und Tradition ist.“
So haben sich die 52 Übersetzer […] darauf verpflichtet, neben der historisch-kritischen und literaturwissenschaftlichen Exegese Einsichten der feministischen Theologie, des christlich-jüdischen Dialogs sowie „Wahrnehmungen aus der Sicht von gesellschaftlichen Minderheiten“ zu berücksichtigen.
Kritiker kreiden an, dass „Grundsätze der klassischen Philologie hermeneutischen Interessen untergeordnet würden“.
Der Tübinger Alttestamentler Bernd Janowski sagte, die Neuübersetzung liefere sich an den Zeitgeist aus und sei ein „Dokument des sich selbst aushöhlenden Protestantismus“. Es sei „beschämend“, daß es überhaupt von kirchenleitender Stelle aus protegiert werde.
In der Summe bleibt kein gutes Haar an der Übersetzung, die bereits vor Erscheinen in einschlägigen Blogs massiv kritisiert wird. Übrigens nennt Grigat auch Margot Käßmann unter den Förderern – laut Website hat sie das 5. Buch der Tora mitbezahlt.