Robert Leicht, früherer Chefredakteur der Zeit und von 1997 bis 2003 Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), lüftet ein Geheimnis, das keines war. Unter der Überschrift „Wie der Theologe Klaus Berger die gläubige Welt täuschte“ enthüllt er in der jüngsten Ausgabe der Zeit die Tatsache, dass Klaus Berger sich als Katholik versteht, obwohl er seit langem evangelische Kirchensteuer zahlt und seit 1974 Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg lehrt.
Das Verwirrspiel sei 1974 von einem Beichtvater aus dem katholischen Erzbistum Freiburg von Anfang an gebilligt worden, wie Berger behauptet; sogar der jetzige Papst habe seinerzeit davon gewusst und sein Placet dazu gegeben. Berger hatte dieser von ihm behaupteten Abrede zufolge Kirchensteuer an die evangelische Kirche entrichtet und damit den Anschein einer Konversion erweckt. [Die Zeit]
Bei Spiegel Online findet sich ein interessantes Detail zur Häresie, die Berger seinerzeit an einer Laufbahn als Priester und katholischer Theologe gehindert haben soll:
Nach eigenen Angaben konnte Berger in jungen Jahren wegen einer von der offiziellen katholischen Lehre abweichenden Meinung nicht Priester werden. Er habe die Auffassung vertreten, dass Jesus nicht das jüdische Gesetz aufgehoben habe. [Spiegel Online via Matthias Heil, weitere Details bei jesus.ch]
Kirchenrechtlich dürfte die Sache klar sein… Und wenn mich nicht alles täuscht, zieht sich diese „Auffassung“ bis heute durch das Werk Bergers.
Nachtrag: Berger äußert sich zu den Vorwürfen [IDEA, kath.net]