Wissenschaft

Der Physiker, Astronom und Philosoph Victor J. Stenger veröffentlicht den Entwurf für ein Buch mit dem Titel „God: The Failed Hypothesis. How Science Shows That God Does Not Exist“ im Internet. Wie er selbst betont, ist das Manuskript noch stark in Veränderung begriffen. Eine dieser Variationen betrifft übrigens den Titel. Im Juni lautete er noch: The Hypothesis That Failed – Why Science Can Now Prove That God Does Not Exist. Man beachte die subtile Differenz. [mykath.de]

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Augustinus

Der Deutschlandfunk erinnert heute an Aurelius Augustinus, der vor 1575 Jahren starb (sein Gedenktag wird in diesem Jahr vom Sonntag verdrängt):

„396 wurde Augustinus Bischof von Hippo Regius im heutigen Algerien. In den Auseinandersetzungen mit christlichen Splittergruppen prägte er kirchliche Glaubenspositionen, die besonders auf die Theologie des Mittelalters wirkten, im heutigen Christentum allerdings als sehr konservativ gelten.“ [MP3]

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22. Sonntag im Jahreskreis

In jenen Tagen begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.
Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht geschehen!
Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.
Mt 16, 21-23

Verwirrung und Sünde

„Und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde“, betet der Priester im (auch gern unterschlagenen) Embolismus nach dem Vater unser, den die Gemeinde mit der Doxologie abschließt. Verwirrung und Sünde? Dass der Herr uns vor Sünde bewahren möge, leuchtet unmittelbar ein. Aber vor Verwirrung? Was hat das zu bedeuten?

Nun, mir scheint die allgemeine Verwirrung nie so groß gewesen zu sein wie heute. Das mag täuschen, denn der ungetrübte Blick auf die Gegenwart ist weit schwieriger als der in die Vergangenheit. Aber gerade in einer Messe, in der ich mich fragen musste, was der Zelebrant sich bei diesem und jenem Schnickschnack wohl wieder gedacht hat, da freue ich mich, wenn er den Embolismus nicht weglässt und den Herrn darum bittet, uns vor Verwirrung und Sünde zu bewahren.

Es scheint da einen gewissen Zusammenhang zu geben.

Nachtrag: Scipio führt das Thema weiter.

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Madonna

Vor genau fünfzig Jahren wurde in Moskau eine Vereinbarung unterzeichnet, die u.a. die Rückkehr der Sixtinischen Madonna von Raffael in die Dresdner Gemäldegalerie regelte. Noch bis 3. Oktober ist dort eine Ausstellung zu sehen. Der Titel: Platz für den großen Raffael! Ankauf und Mythos von Raffaels Sixtinischer Madonna in Dresden

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Dekalog

walesa1.jpeg Die FAZ druckt heute ein Interview mit Lech Walesa („Gewerkschaftsführer, politischer Häftling, Friedensnobelpreisträger, Staatspräsident und zeitweise wieder Elektriker“). Ein Mann mit klaren Prinzipien.

Woran soll die globalisierte Weltgesellschaft sich ausrichten, wenn die Nationen wegfallen?Es gibt hier zwei Konzepte: Das erste liegt der europäischen Verfassung zugrunde. Es spricht von individueller und wirtschaftlicher Freiheit, wobei die Werte jedem einzelnen überlassen werden. Das gefällt mir gar nicht. Die Entwicklung, die vor uns liegt, ist voller Risiken, und je weiter sie geht, desto mehr werden die Menschen Werte brauchen.

Und hier bietet sich als Prinzip des Zusammenlebens der Dekalog an, die Zehn Gebote. Kaum ein Mensch in der Welt lehnt sie ab. Auf diesen Werten sollten wir alle Systeme aufbauen. Es ist möglich, das Gewissen von Menschen zu erreichen und zu erziehen.

Religion als Basis des Politischen – das klingt ein wenig altpolnisch.

Der Gott, den ich meine, lebt nicht im Mittelalter, und er ist kein Götze. Gott lebt in den Computern der neuesten Generation. Er ist sehr modern, sehr zeitgemäß, aber seine Grundprinzipien sind ewig und uralt.

Der Dekalog als gemeinsame Wertebasis – in diesem Punkt könnten sich nicht nur Benedikt XVI. und Hans Küng („Projekt Weltethos“) schnell einig werden.

Vermutlich jedoch ist dem aggressiven Atheisten diese Basis nicht so ganz recht. Falls jemand einen Beleg dafür sucht, dann möge er doch einmal versuchen, den Dekalog als gemeinsame Wertebasis den in der „Gladiatoren-Arena“ von mykath.de versammelten Atheisten nahezubringen. Viel Spaß!

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Monika

„Mein Sohn, ich für meine Person werde in diesem Leben an nichts mehr Freude haben. Was soll ich hier noch tun, warum hier sein? Ich weiß es nicht, da ich in dieser Welt nichts mehr zu hoffen habe. Eines gab es, warum ich noch eine kleine Weile in diesem Leben zu bleiben wünschte: ich wollte dich noch als katholischen Christen sehen, bevor ich sterbe. Gott hat mir das überreich gewährt: Ich darf sehen, wie du irdischem Glück entsagt hast und sein Knecht bist. Was soll ich noch hier?“
Aus den „Bekenntnissen“ des Hl. Augustinus

Vergebung

Fachbegriffe des Christentums, dritte Lieferung.

Wir wissen bereits, dass uns die Sünde am Heil hindert. Unsere Fehler stehen uns im Wege und stören uns dabei, das letzte Ziel unseres Christseins zu erreichen. Wenn, ja wenn sie uns nicht vergeben werden könnten.

Vergebung räumt die Sünde aus dem Weg. Eine Sünde wird durch Vergebung aus der Welt geschafft. Das Beste daran ist: Jeder kann Sünden vergeben. Und zwar diejenigen, die andere ihm getan haben. Schwierig wird die Sache dadurch, dass jeder auch dazu verpflichtet ist. Denn nur so ist Versöhnung möglich.

Sünden haben aber noch eine zweite Konsequenz, und unter dem Aspekt des Heiles ist das die wichtigere: Sie stören unsere Verbindung zu Gott. Sie machen uns nicht nur zu kaputten Menschen, sondern sie verhindern auch die Heilung durch den Herrn. Und zwar in der Gegenwart genauso wie in aller Zukunft und in der Ewigkeit. Deshalb muss auch Gott uns unsere Sünden vergeben. Wie das geschieht, sehen wir später.

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden. (Lk 1,77) Dieser Satz aus dem Benedictus, dem Lobgesang des Zacharias, der täglich in den Laudes gesungen wird, bringt den Zusammenhang auf den Punkt: In der Vergebung der Sünden erfahren wir das Heil. Unsere Fehler werden aus dem Weg geräumt, damit wir heilig werden.

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Symbol

Auf die Konsequenzen der Reformation für die Kunst macht Alexander Kissler in seiner Rezension des Katalogs zur Ausstellung Das Heilige und der Leib aufmerksam:

„Die Reformation nach Zwingli brach nicht nur mit der Auffassung von der Hostie als dem wahren Leib Christi, sondern auch mit dem Glauben an die Darstellbarkeit von Transzendenz überhaupt. Aus dem Realsymbol auf dem Altar wurde ein Symbol, und parallel profanierte sich die Kunst, notgedrungen zunächst und selbst da, wo sie religiösen Sujets die Treue hielt. […] Der Christus des Carnelis van Haarem (1590), ein strammer Athlet ohne jede Wunde, markiert den Übergang zu Neuzeit und Renaissance: Der subjektive Zugriff drängt das Sujet in den Hintergrund.“

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