Auf die Konsequenzen der Reformation für die Kunst macht Alexander Kissler in seiner Rezension des Katalogs zur Ausstellung Das Heilige und der Leib aufmerksam:
„Die Reformation nach Zwingli brach nicht nur mit der Auffassung von der Hostie als dem wahren Leib Christi, sondern auch mit dem Glauben an die Darstellbarkeit von Transzendenz überhaupt. Aus dem Realsymbol auf dem Altar wurde ein Symbol, und parallel profanierte sich die Kunst, notgedrungen zunächst und selbst da, wo sie religiösen Sujets die Treue hielt. […] Der Christus des Carnelis van Haarem (1590), ein strammer Athlet ohne jede Wunde, markiert den Übergang zu Neuzeit und Renaissance: Der subjektive Zugriff drängt das Sujet in den Hintergrund.“
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