Die Sünde hassen und den Sünder lieben. Der Satz wird Aurelius Augustinus zugeschrieben. Er beschreibt trefflich die christliche Devise im Umgang mit der Sünde.
Die heutige Gesellschaft sieht das umgekehrt: Sie liebt die Sünde, aber hasst dafür den Sünder. Der Begriff Sünde ist so sehr verniedlicht, dass ihn die Werbung schon positiv verwendet. Eissorten heißen „7 Sünden“, die einstige Todsünde Geiz ist nun „geil“.
Der Sünder hingegen steht am Medienpranger, bis er öffentlich zu Kreuze kriecht, auf alle Ämter verzichtet und um Vergebung bittet. Die Beichtstühle stehen in Fernsehstudios, das Intimste wird ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt.
Und das soll ein Fortschritt sein?