Die gestrige FAZ ordnet den unsäglichen Aufruf jener Gruppe von Theologieprofessoren, die lieber heute als morgen die Abrissbirne gegen ihre eigene Kirche schwingen möchten, nachrichtlich korrekt ein: als Einspalter am unteren Rand von Seite 7. Doch kommentiert Daniel Deckers das Ereignis gleich zweimal im selben Blatt, und entsprechend janusköpfig lesen sich die beiden Texte. Auf Seite 10 spricht er dieses schneidende Verdikt über die Theologenzunft aus:
Es ist wohl bezeichnend für den Zustand der katholischen Theologie in Deutschland, dass in Kompaniestärke angetretene Professorinnen und Professoren den Christinnen und Christen nach den Enthüllungen sexueller Übergriffe von Geistlichen auf Kinder und Jugendliche wieder nichts anderes auftischen als den üblichen Kessel Buntes.
Doch im Leitartikel auf Seite 1 droht er, nicht zum ersten Mal übrigens, mit einer neuen Auflage des Kampagnenjournalismus, wie er sich bereits in Sachen Williamson, Missbrauch und Mixa bewährt hat:
Muss erst das Thema Homosexualität und Priestertum – nicht wieder einmal, sondern erstmals – in seiner ganzen Breite entfaltet werden, damit der vermeintlich fromme Schleier des Nichtwissens als fataler Selbstbetrug entlarvt wird?
Hat Daniel Deckers dazu bereits ein Dossier in der Schublade? Müssen wir uns auf das nächste Sautreiben gefasst machen?