Fiskalklippe. Welche Klippe?

John Kornblum, früher Botschafter der USA in Deutschland, ist mir schon öfter durch seine nüchterne und besonnene Art positiv aufgefallen. Heute morgen hat er im Deutschlandfunk die allgemeine Hysterie um die aktuelle Haushaltslage der USA etwas zurechtgerückt.

Sein Tenor: Die Lage werde überdramatisiert. Und es gebe viele Ökonomen, die sagen, dass es vielleicht sogar gesund wäre für die Wirtschaft, wenn der Staat seine Ausgaben kürzt und die Steuern erhöht.

In der Tat. Die USA sind ein Staat, der seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse lebt und es hauptsächlich seiner Leitwährung Dollar zu verdanken hat, dass ihm nach wie vor Geld geliehen wird. Früher oder später kommt der Punkt, an dem die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geschlossen werden muss.

Und da gibt es genau zwei Möglichkeiten: Ausgaben kürzen oder Einnahmen erhöhen. Oder auch beides. Und genau das wird passieren, wenn Demokraten und Republikaner nicht noch kurz vor Ultimo etwas anderes beschließen – und damit das Grundproblem wohl ein weiteres Mal vertagen.

Christliche Berufung und Öffentlichkeit

Charles J. Chaput, der Erzbischof von Denver, hat am 1. März eine beachtenswerte Rede an der Houston Baptist University gehalten. Sein Thema: The Vocation of Christians in American Public Life. Zwar bezieht er sich auf die USA, doch sind die zentralen Aussagen durchaus auch auf die Situation in Europa und Deutschland anwendbar.

The life of our country is no more “Catholic” or “Christian” than it was 100 years ago. In fact it’s arguably less so. And at least one of the reasons for it is this: Too many Catholics confuse their personal opinions with a real Christian conscience. Too many live their faith as if it were a private idiosyncrasy – the kind that they’ll never allow to become a public nuisance. And too many just don’t really believe.

Wer die Rede lieber hören möchte: Father Z hat sie zum einem Podcazt verarbeitet.