Der Wassermann war da

Am vorgestrigen Abend fiel uns plötzlich eine rote Lampe auf, die außen am Ferienhaus leuchtete. Wir dachten uns nicht viel dabei, bis schließlich gestern Abend kein Wasser mehr aus dem Hahn sprudelte. Da wurde uns klar, dass hier wohl ein Zusammenhang besteht.

Tatsächlich wird unser Ferienhaus aus einer eigenen Zisterne mit Wasser versorgt. Der Wasserstand darin war unter die Schwelle gesunken, bis zu der die Wasserpumpe noch ihren Dienst verrichten kann. Die Pumpe stellte also ihren Dienst ein.

So blieb der Abwasch vom Abendessen in der Küche stehen, wir konnten uns nicht mehr die Hände waschen, von einer Dusche ganz zu schweigen, die Waschmaschine wusch trocken weiter und beim Zähneputzen kam Mineralwasser zum Einsatz. Von einem Moment auf den anderen war klar, wie wichtig doch das fließende Wasser aus der Leitung ist.

Und wie wenig selbstverständlich es eigentlich ist, dass wir nur den Hahn aufdrehen müssen, um Trinkwasser bester Qualität in nahezu beliebiger Menge zu günstigen Preisen zu bekommen. Mallorca hat ein Wasserproblem. Das Wasser ist zwar trinkbar, schmeckt aber sehr salzig, weshalb in jedem Supermarkt Trinkwasser in großen Kanistern angeboten wird.

Unser kleines Wasserproblem war schon heute früh vor sieben Uhr gelöst, nachdem der Tankwagen mit frischem Trinkwasser die Zisterne wieder gefüllt hatte. Die Pumpe brauchte danach nur noch einen Tastendruck, um ihren Dienst wieder aufzunehmen.

Deo gratias.

Out of Office

Morgen ist mein erster Arbeitstag nach drei Wochen Sommerurlaub. Der führte uns in diesem Jahr ins Westallgäu. Und damit ganz in die Nähe von Wigratzbad, was mir immerhin dreimal die Gelegenheit gab, dort bei den Petrusbrüdern die Messe zu besuchen.

Der weltliche Höhepunkt war aber der Aufstieg auf den Hochgrat, den höchsten Berg des Allgäuer Voralpenlandes. Wir haben immerhin rund 1.000 Meter Höhenunterschied (netto) überwunden, den Abstieg nicht gerechnet. Für uns Flachlandtiroler ist das schon eine ganze Menge.

Was ich aber eigentlich schreiben wollte: Wie es so Brauch ist heutzutage, antwortete ein Automat auf meine berufliche Mail in den letzten drei Wochen mit dem Hinweis, ich sei Out of Office. Das englische Wort für Büro erinnert an das schöne Wort Officium, und damit auch an die berufliche Pflicht, aus der ich für eine gewisse Zeit entlassen war.

Gleichzeitig schwingen auch Assoziationen an das Divinum Officium mit, die göttliche Pflicht, von der ich mir keine Auszeit genommen habe. Oder an das Sanctum Officium, das heilige Büro sozusagen, heute weniger heilig als Congregatio pro doctrina fidei bekannt.

Morgen geht es also zurück ins schnöde Büro, um dort meiner Angestelltenpflicht nachzukommen. Irgendwie schade, denn Urlaub ist ja ein Zustand, der sich nach gewisser Gewöhnungszeit durchaus auch noch länger vorstellen lässt.