Seit einer Woche ist der Stuhl Petri vakant. Die Hälfte der vorgeschriebenen Zeit bis zum Konklave ist bereits verstrichen. Unter Umständen beginnt es, da nun alle wählenden Kardinäle in Rom anwesend sind, auch schon früher.
Am kommenden Montag wird genau ein Monat vergangen sein, seit Papst Benedikt XVI. die Welt mit der Ankündigung seines Amtsverzichts überrascht hat. Dieses Kapitel der Kirchengeschichte ist abgeschlossen. Ich muss sagen, dass ich damit inzwischen im Reinen bin.
Das Tagesgeschäft der Kirche geht weiter, auch ohne Papst. In Rom sind die Kardinäle gefordert, und ihre tägliche Arbeit hat etwas Beruhigendes. Einer von ihnen wird mit hoher Sicherheit bald Papst sein. Welcher das sein wird, ist eine spannende Frage.
Doch sorgen muss diese Frage niemanden. Inzwischen waren so viele Portraits über Kardinäle zu lesen, die mir gut geeignet erscheinen, dass ich mich auf den neuen Papst von Herzen freuen kann. Ich bin gespannt auf die Messe für den zu wählenden Papst, auf den feierlichen Einzug ins Konklave, die Bilder des kleinen Schornsteins auf der Sixtinischen Kapelle.
Schon bald wird weißer Rauch aufsteigen, die Glocken von St. Peter werden festlich läuten, das „Habemus Papam“ von der Mittelloggia ausgerufen. Wir werden den Namen des neuen Papstes hören, und auch, wie er sich künftig nennen wird. Dann wird er selbst hervortreten, eine erste Ansprache halten und den Segen Urbi et Orbi spenden.
Einige Tage darauf folgt die Krönungsmesse auf dem Petersplatz, die vermutlich mangels Tiara nicht so heißen wird. Und sogleich die Heilige Woche, die am Ostertag erneut mit dem Segen Urbi et Orbi aufwartet. Sollte der neue Papst dann nach Castel Gandolfo aufbrechen, wird er dort mit seinem Vorgänger zusammentreffen – ein weiteres historisches Ereignis.
Wir werden viele Bilder sehen, jede Menge Schlagzeilen lesen, viel dummes Geschwätz darunter. Doch auch die wichtigsten Worte der Menschheitsgeschichte:
Christus resurrexit!