Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom

Die alten Basiliken über den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus waren unter Kaiser Konstantin erbaut und im Lauf der Jahrhunderte wiederholt restauriert worden. Die neue, nach den Plänen von Bramante und Michelangelo erbaute Peterskirche wurde am 18. November 1626 von Papst Urban VIII. eingeweiht. Die St.-Pauls-Basilika (vor den Mauern) brannte 1823 ab, wurde aber mit Spenden aus der ganzen Welt in neuem Glanz wieder aufgebaut und am 10. Dezember 1854 von Papst Pius IX. eingeweiht. [Schott]

Drei Monate später fuhren wir mit einem alexandrinischen Schiff ab, das auf der Insel überwintert hatte und die Dioskuren als Schiffszeichen trug.
Wir liefen in Syrakus ein und blieben drei Tage;
von dort fuhren wir die Küste entlang weiter und erreichten Rhegion. Nach einem Tag setzte Südwind ein, und so kamen wir in zwei Tagen nach Puteoli.
Hier trafen wir Brüder; sie baten uns, sieben Tage bei ihnen zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom.
Von dort waren uns die Brüder, die von uns gehört hatten, bis Forum Appii und Tres Tabernae entgegengereist. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.
Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.
Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen.
Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor.
Apg 28, 11-16.30-31 (Lesung der Messe vom Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom)

Grundlegend verändert

«Dei Verbum» (Gottes Wort) hat das Verhältnis der katholischen Kirche zur Bibel und der Bibelwissenschaft grundlegend verändert. Die Bibel wird als die Seele der Theologie bezeichnet, die sämtliche Bereiche der Seelsorge inspirieren solle. «Der Zugang zur Schrift muss für die an Christus Glaubenden weit offen stehen», heisst im Dokument. Dieter Bauer, Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle in Zürich, bezeichnet das Konzilsdokument als «Paukenschlag». Gleichzeitig gebe es noch unendlich viel zu tun, «bis sich wirklich bei allen Gläubigen das Bewusstsein gebildet hat, dass die Heilige Schrift ‹die höchste Richtschnur ihres Glaubens› ist». [kath.ch]

Grundlegend verändert? Höchste Richtschnur ihres Glaubens? Sola scriptura? Reformation? Revolution?

Lesen wir doch mal nach:

9. Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift sind eng miteinander verbunden und haben aneinander Anteil. Demselben göttlichen Quell entspringend, fließen beide gewissermaßen in eins zusammen und streben demselben Ziel zu. Denn die Heilige Schrift ist Gottes Rede, insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet wurde. Die Heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes, das von Christus dem Herrn und vom Heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde, unversehrt an deren Nachfolger weiter, damit sie es unter der erleuchtenden Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer Verkündigung treu bewahren, erklären und ausbreiten. So ergibt sich, daß die Kirche ihre Gewißheit über alles Geoffenbarte nicht aus der Heiligen Schrift allein schöpft. Daher sollen beide mit gleicher Liebe und Achtung angenommen und verehrt werden.

Synode von Clermont-Ferrand

Vor 910 Jahren begann die Synode von Clermont-Ferrand, auf der Papst Urban II., wie Jens Brüning im Deutschlandfunk formuliert, „zum Kreuzzug anstiftete“. Der Beitrag ist ein typisches Beispiel für den Zustand des Journalismus, der sich mit weltanschaulichen, religiösen und kirchlichen Themen befasst. Die unvermeidliche Rolle des „Kirchenkritikers“ besetzt hier kein Geringerer als Karlheinz Deschner (der unter Historikern nicht gerade den besten Ruf genießt). Musikalisch wird das Stück von reichlich unmotiviert eingesetzten Schnipseln gregorianischen Chorals bereichert. [MP3]

Eltern stärken

Die Welt rechnet mit dem Koalitionsvertrag ab, den Gerhard Schröder nach eigener Aussage ebenso wenig lesen wird wie den vorigen. Schlusskapitel:

„Unsere Familienpolitik“, erklären die Vertragsparteien, „geht davon aus, daß Eltern in ihrer primären Erziehungsverantwortung gestärkt werden müssen. Das bedeutet“, geht es dann weiter, „daß insbesondere für Familien mit sozialen Risiken Angebote entwickelt werden, die den Kindern bessere Bildungschancen und Müttern und Vätern grundlegende Kompetenzen vermitteln.“ Eben das bedeutet es natürlich nicht; es bedeutet das Gegenteil, Subsidiarität nämlich, Vorrang der kleinen vor der größeren Gemeinschaft. So steht es auch im Grundgesetz, das Pflege und Erziehung der Kinder zur Aufgabe der Eltern, nicht des Staates macht. Aber warum soll das Grundgesetz zugunsten der Familie bewirken, was es zugunsten des Etats nicht mehr vermag? Wer es Ernst meint mit der „primären“ Verantwortung, hätte den Eltern zunächst einmal das zu lassen, was sie brauchen, um dieser Verantwortung gerecht zu werden, Zeit also und Geld. Beides fehlt den Familien allerdings bis heute, entgegen der Verfassung.

Menschlich will dieser Staat sein; und eben das macht ihn verdächtig. Schon in der Überschrift bekennt er sich zur Menschlichkeit, im Text folgt später das Gelöbnis, seine Politik an dem Ziel auszurichten, „den Wert jedes Menschen zu stärken und zu schützen“. Was kann, was sollte daran falsch sein? So gut wie alles. Die Antwort hat bereits Dolf Sternberger gegeben, als er, gewissen Bedenklichkeiten zum Trotz, Begriffe wie „Mensch“, „Menschen“ und „Menschlichkeit“ ins Wörterbuch des Unmenschen aufnahm. Das müsse sein, meinte er, „weil der Unmensch selber die Menschen, das Menschliche und die Menschlichkeit seinem Vokabular einverleibt hat, weil er selber diese Wörter in den Mund genommen hat und sie tagtäglich fleißig in den Mund nimmt“. Die öffentliche Innigkeit, die mit solchen Wörtern bezeugt werde, sei das Gegenteil von Achtung vor der Menschenwürde und der Autonomie der Freiheit. Im Munde der Obrigkeit bezeichne das Wort „Menschen“ Abhängige und Unfreie. Damals schon. Er schrieb dies 1967. [Perlentaucher]

Antiphonen der Messe

Mal ein liturgisches Thema. Confessions of a Recovering Choir Director („A 30 year-old church music director for hire documents the authentic renewal of the Latin Rite liturgy, etc. Since 2002.07.19.“) fragt:

„When was the last time you heard a priest or deacon incorporate the proper antiphons of the day – not ‚opening hymns‘, etc., but the liturgically prescribed Introit, Gradual, Alleluia/Tract, Offertory, and Communion – into a Sunday or feastday homily?“

Hmm. Never?

Heute in der Lesehore

Zum Gedenktag der hl. Margareta von Schottland bietet die Lesehore heute einen Auszug aus Gaudium et Spes. Ich zitiere aus aktuellem Anlass die unmittelbar vorausgehende Textpassage und den Anfang der heutigen Lesung.

47. Das Wohl der Person sowie der menschlichen und christlichen Gesellschaft ist zuinnerst mit einem Wohlergehen der Ehe- und Familiengemeinschaft verbunden. Darum begrüßen die Christen zusammen mit allen, welche diese Gemeinschaft hochschätzen, aufrichtig all die verschiedenen Hilfen, mittels derer man heute in der Förderung dieser Gemeinschaft der Liebe und im Schutz des Lebens vorwärtskommt und Gatten und Eltern bei ihrer großen Aufgabe unterstützt werden. Die Christen hoffen von daher auf noch bessere Resultate und suchen dazu beizutragen.

Jedoch nicht überall erscheint die Würde dieser Institution in gleicher Klarheit. Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde. Darüber hinaus wird die eheliche Liebe öfters durch Egoismus, bloße Genußsucht und durch unerlaubte Praktiken gegen die Fruchtbarkeit der Ehe entweiht. Außerdem tragen die heutigen wirtschaftlichen, sozialpsychologischen und staatlichen Verhältnisse erhebliche Störungen in die Familie hinein. Schließlich werden in manchen Teilen der Welt die Probleme der Bevölkerungszunahme mit Besorgnis registriert.

Durch all dies wird das Gewissen der Menschen beunruhigt. Andererseits zeigen sich Bedeutung und Stärke von Ehe und Familie als Institution gerade dadurch, daß sogar die tiefgreifenden Veränderungen der heutigen Gesellschaft trotz aller daraus entstehenden Schwierigkeiten sehr oft die wahre Eigenart dieser Institution in der verschiedensten Weise deutlich werden lassen. Darum will das Konzil durch besondere Hervorhebung bestimmter Hauptpunkte der kirchlichen Lehre die Christen und alle jene Menschen belehren und bestärken, die die ursprüngliche Würde der Ehe und ihren hohen und heiligen Wert zu schützen und zu fördern suchen.

Die Heiligkeit von Ehe und Familie

48. Die innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe in der Ehe, vom Schöpfer begründet und mit eigenen Gesetzen geschützt, wird durch den Ehebund, d. h. durch ein unwiderrufliches personales Einverständnis, gestiftet. So entsteht durch den personal freien Akt, in dem sich die Eheleute gegenseitig schenken und annehmen, eine nach göttlicher Ordnung feste Institution, und zwar auch gegenüber der Gesellschaft.

Dieses heilige Band unterliegt im Hinblick auf das Wohl der Gatten und der Nachkommenschaft sowie auf das Wohl der Gesellschaft nicht mehr menschlicher Willkür. Gott selbst ist Urheber der Ehe, die mit verschiedenen Gütern und Zielen ausgestattet ist; sie alle sind von größter Bedeutung für den Fortbestand der Menschheit, für den persönlichen Fortschritt der einzelnen Familienmitglieder und ihr ewiges Heil; für die Würde, die Festigkeit, den Frieden und das Wohlergehen der Familie selbst und der ganzen menschlichen Gesellschaft.

Durch ihre natürliche Eigenart sind die Institutionen der Ehe und die eheliche Liebe auf die Zeugung und Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet und finden darin gleichsam ihre Krönung. Darum gewähren sich Mann und Frau, die im Ehebund nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch (Mt 19,6), in inniger Verbundenheit der Personen und ihres Tuns gegenseitige Hilfe und gegenseitigen Dienst und erfahren und vollziehen dadurch immer mehr und voller das eigentliche Wesen ihrer Einheit. Diese innige Vereinigung als gegenseitiges Sichschenken zweier Personen wie auch das Wohl der Kinder verlangen die unbedingte Treue der Gatten und fordern ihre unauflösliche Einheit.

Albertus Magnus

Mitte der Schöpfung

„Der Mensch steht in der Mitte der Schöpfung, zwischen Stoff und Geist; zwischen Zeit und Ewigkeit.“

„Die vornehmste Kraft des Menschen ist die Vernunft. Das höchste Ziel der Vernunft ist die Erkenntnis Gottes.“

„Wer sich mit göttlichen Dingen beschäftigt, wird nach ihrem Bild umgestaltet.“

„O Herr, ich wollte, ich wäre ein Mensch nach deinem allerliebsten Willen.“ (Sätze von Albert d. Gr.)

Nachtrag: Heute erinnert der Deutschlandfunk an Albertus Magnus. [MP3]

Breaking News

Mit drastischen Worte kommentiert der Herr durch den Mund seines Propheten eine der jüngsten Debatten in der Blogozese:

Ihr aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Verhalten soll nicht richtig sein? Nein, euer Verhalten ist nicht richtig.
Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben.
Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.
[Ez 18,25-27, aus der gestrigenheutigen ersten Lesung der Lesehore]