Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark

Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
2 Kor 12,7-10

Erster Eindruck vom neuen Gotteslob

Allmählich wurde es wirklich Zeit. Schon in wenigen Tagen wird, jedenfalls in meinem Bistum, das neue Gotteslob eingeführt. Heute nun gelang es mir endlich, mein Exemplar zu erwerben. Der erste Eindruck: Es ist in allen Dimensionen (Höhe, Breite, Dicke) gegenüber dem Vorgängermodell gewachsen. Diese Tatsache wird also den Herstellern von Gebetbuchhüllen eine kleine Extrakonjunktur bescheren, da die alten Hüllen nicht mehr passen.

Außerdem fehlt, wenn ich nichts übersehen habe, ein Gewissensspiegel. Was angesichts des gewachsenen Umfangs und der Existenz gleich einer ganzen Reihe von Gewissensspiegeln im alten Gotteslob doch durchaus erstaunlich ist. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Was ich an dieser Stelle dem geneigten Leser überlassen möchte.

Der Herr ist meine Hilfe

Martinus zog also seines Weges, und als er durch Mailand gekommen war, trat ihm der Teufel in menschlicher Gestalt entgegen und fragte ihn, wohin er gehe. Und als er den Martinus antworten hörte, er gehe dahin, wohin der Herr ihn rufe, sprach er: „Wohin du auch gehen und was du auch unternehmen magst, der Teufel wird dir widerstehen.“ Da antwortete ihm Martinus mit den Worten des Propheten: „Der Herr ist meine Hilfe; ich werde mich vor dem nicht fürchten, was der Mensch mir tun kann.“ Und sogleich verschwand der Feind vor seinem Angesicht.
Das Leben des Heiligen Martin, Bischofs und Bekenners, aufgezeichnet von Sulpicius Severus

Der Liebe Raum schaffen selbst durch den Kampf

In tätiger Liebe aufbrechen zu Christus und der Liebe Raum schaffen selbst durch den Kampf, in beidem aber demütig offen sein für die Impulse des Geistes Gottes, das macht die Heiligkeit des Martinus aus.
Ludwig A. Winterswyl in der Einleitung zu „Das Leben des Heiligen Martin, Bischofs und Bekenners, berichtet von Sulpicius Severus. Freiburg im Breisgau 1940.“