Werte

Meine Ratzinger-Bibliothek wächst und wächst: Heute ist der neue Ratzinger eingetroffen. Erster Eindruck: Das legendäre Gespräch mit Habermas nutzt Herder zwar geschickt für das Marketing, kommt aber im Buch nicht vor ist aber nur ein Beitrag unter vielen. Es handelt sich vielmehr um Aufsätze und Reden aus etwa 15 Jahren, die der Verlag in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht hat.

Mein aktueller Bestand:

Außerdem bestellt:

Katharina

„Mein Wesen ist Feuer.“

Seid versichert: wenn ich sterbe, ist die einzige Ursache meines Todes die Liebe zur Kirche.“

Katharina von Siena

Rückkehr

Heute in der Süddeutschen, sagt der Perlentaucher:

Zur Frage, ob es eine Rückkehr der Religionen gibt, weist der Bochumer Religionswissenschaftler Volkhard Krech darauf hin, dass es einen Unterschied gibt zwischen Religiösität, diffusem religiösen Interesse und die Sehnsucht nach sakraler Aura.

Falls jemand Zugriff hat…

Sonntagsruhe


Jetzt muss sich schon die Wirtschaftspresse um die Rettung des vielfach bedrohten Sonntags kümmern. Nach der Wirtschaftswoche befasst sich nun auch die Financial Times Deutschland ausführlich mit dem Sinn und Zweck des ersten Tags der Woche (oder auch letzten Tags des Wochenendes).

In diesem Jahr ist der 1. Mai ein Sonntag der Arbeit. Nun muss uns schon der Kalender darauf hinweisen, dass nicht wirklich die Arbeit in Gefahr ist, sondern die freie Zeit, die Muße, die Ruhe. „Dies solis“, der Sonntag, bröckelt ohne großen Protest. Die Kirchen können froh sein, wenn der Vormittag still bleibt. Die Gewerkschaften sorgen sich eher um die steuerfreien Zuschläge.

Federazione dei Comunisti Anarchici

Die Föderation der anarchistischen Kommunisten hat auch etwas zur Papstwahl zu sagen. Schon sehr lustig, wie sich weitreichende Ahnungslosigkeit in der Sache mit der Pose der eigenen Allwissenheit verbindet. (Die schärfsten Kritiker der Elche sind meistens selber welche.) Diese im Gefolge von 1968 weitverbreitete Haltung hat sich ja heute nur noch in ganz wenigen abseitigen Biotopen gehalten. Aber an einem Punkt trifft der Bund ins Schwarze:

„Die frömmlerischen Meinungsmacher haben jetzt mit ein bißchen Verwirrung gesehen, wie ihre Glorienträume zusammengebrochen sind. Sie kommen uns griesgrämig vor wie Kinder, denen ein neues Spielzeug verweigert worden ist.“

Der Vollständigkeit halber sei noch nachgetragen, dass die Pressemitteilung schon vom 19. April datiert. Auch anarchistische Kommunisten betreiben offenbar heutzutage eine reaktionsschnelle Öffentlichkeitsarbeit.

Papst-Zeit

Auch die zweite Ausgabe der Zeit nach der Wahl Benedikts XVI. bringt relativ viel Papst ins Haus: Elisabeth von Thadden eiert, eine weibliche Perspektive einnehmend, ziemlich herum. Jan Ross verhilft den Büchern Joseph Ratzingers zu weiterem Abverkauf:

Das Europäische, wie Benedikt XVI. es liebt und gefährdet sieht, ist das Miteinander von Vernunft und Glaube – die kunstvollen Ideenkathedralen der Theologie, die strengen und gerade nicht orgiastisch ausufernden Formen des Gottesdienstes (dem Geist der Liturgie hat Ratzinger ein eindringliches Buch gewidmet), ein christliches Ethos, das sich die apokalyptische Revolutionsschwärmerei verbietet (daher der Widerstand gegen die marxistisch inspirierte Befreiungstheologie). Dass Religion und Vernunft zusammengehören, dass sie sich wechselseitig »reinigen« und »heilen« müssen, weil der Glaube sonst fundamentalistisch eng und die Vernunft materialistisch leer wird – das ist ein, vielleicht das Leitmotiv im Denken des neuen Papstes.

[via Perlentaucher]

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Neoliberalismus

Nun habe ich hier ja kein allgemeinpolitisches Mandat. Dennoch möchte ich dieses Zitat aus einem Kommentar der taz von gestern meinen Lesern nicht vorenthalten:

Sollte das Wachstum nicht bald anziehen, steht ein ideologischer Verlierer schon fest: der Neoliberalismus. Wer die realen Verlierer im Verteilungskampf sein werden, ist hingegen unklar. Denn Kapitalismus ohne Wachstum – das ist historisch so neu, dass alle Parteien überfordert sind. Sehr beunruhigend.

[via Deutschlandfunk/Presseschau]

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Benedikt und Teilhard

Es ist noch nicht lange her, dass sich der Todestag von Pierre Teilhard de Chardin zum fünfzigsten Male jährte. Ich hatte damals, als kaum einer (mich eingeschlossen) an Benedikt XVI. dachte, ein Chardin-Zitat seitens Joseph Ratzingers ausgegraben. Gestern ist nun mein Exemplar der Einführung in das Christentum eingetroffen. Und just berichtet Theodor Frey in seinem neuen Blog Benedikt XVI. ausführlich über erste Resultate seiner Lektüre eben dieses Buches: Der Theologe Ratzinger bezieht sich auf Teilhard de Chardin. Hätt‘ ich doch mehr Zeit zum Lesen!

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