Außerordentliche h-Moll-Messe 2017 – ein Projekt?

Der Gedanke ist nicht neu, aber bestechend. Im Jahr 2017 sollte es in Deutschland ein feierliches Hochamt in der außerordentlichen Form des römischen Ritus geben, bei dem als Ordinarium die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach erklingt. Das wäre mal ein würdiges Reformationsgedenken!

Der große lutherische Musiker krönte sein Schaffen mit dieser außergewöhnlichen Komposition, die in vielerlei Hinsicht Maßstäbe gesetzt hat. Schon die Tatsache an sich, dass er eine katholische Messe vertont hat, verdient Beachtung. Aber wie er das getan hat! Es ist eine der bedeutendsten geistlichen Kompositionen.

Könnte das ein Projekt für 2017 sein? Welches Ensemble wäre dazu in der Lage? Welche Kirche böte sich an? Welcher Zelebrant (Diakon, Subdiakon)? Welcher Termin? Muss das Projekt was kosten oder spielt es gar Geld ein?

Fragen über Fragen.

Ein Jahr mit Bach

Am 1. Sonntag nach Trinitatis, wie der heutige Sonntag in der lutherischen Tradition heißt, habe ich vor einem Jahr die erste Playlist mit den Bachkantaten zum Tage auf Spotify angelegt. Seitdem kam an den meisten Sonn- und Feiertagen eine neue Playlist hinzu.

Somit feiere ich heute ein kleines Jubiläum: ein Jahr mit Bach. Das geistliche Werk dieses Großen der Musikgeschichte ist einfach unglaublich faszinierend. Dabei sind die Kantaten nicht einmal alles, sondern sozusagen der Cantus firmus, der rund ums Jahr den geistlichen Takt angibt. Man denke an seine Oratorien, die Passionen oder auch die h-Moll-Messe.

Das lutherische Kirchenjahr wies schon zur Zeit Bachs gegenüber dem katholischen eine Reihe von Lücken auf, sodass zu manchen Festen wie Fronleichnam oder Mariä Himmelfahrt keine Kantaten gebraucht wurden. Gleiches gilt für die Advents- und Fastenzeit, in der die die Bachsche Kantorei überwiegend schwieg.

An solchen Sonntagen habe ich mangels Bach auf der Suche nach geistlicher Musik einen seiner weniger bekannten Zeitgenossen entdeckt, den Komponisten Christoph Graupner. Er hat ein vom Umfang her noch einmal deutlich größeres Werk geistlicher Kantaten hinterlassen. Allerdings steht davon nur ein kleinerer Teil als Aufnahme bei Spotify zur Verfügung.

In den nächsten zwölf Monaten werde ich die noch fehlenden Playlists soweit wie möglich ergänzen, gelegentlich auch noch andere Aufnahmen der gleichen Kantaten hinzufügen und für die Festtage ohne Bachkantaten nach geeigneten Alternativen suchen. Wer sich dafür interessiert, kann dem Geschehen auf Spotify oder auch Facebook folgen.