Die musikalische Gestaltung von Vigil und Abschlussmesse des Weltjugendtags gibt zu einigen Diskussionen Anlass. Zur Frage der liturgischen Musik gab es übrigens jüngst eine einschlägige Rezension in der FAZ (mehr dazu hier). Auszug:
„Wo heute die Sinnlichkeit des Ritus zerstört wird, da geschieht es meist, weil der Kunstanspruch ans geistliche musikalische Werk aufgegeben wird zugunsten einer primitiven Zweckmäßigkeit, die sich nach den Bedürfnissen und Vorlieben gemeindlicher Arbeitskreise richtet.“
Ersetze „gemeindlicher Arbeitskreise“ durch die passende Bezeichnung für die Liturgieverantwortlichen des Weltjugendtages, und das Zitat passt auch hier (wenn auch nur partiell).
Übrigens ist stark anzunehmen, dass auch die Messen auf dem Petersdomplatz künftig ein anderes liturgisches Gesicht tragen werden, da der Heilige Vater mit seinem vom Vorgänger ererbten Zeremonienmeister Piero Marini und dessen Liturgieverständnis wohl nicht besonders glücklich ist. Marini begann seine Laufbahn als persönlicher Sekretär von Annibale Bugnini, dem spriritus rector der Liturgiereform, und gilt als dessen Schüler. Gerade in Sachen Liturgie dürfte von diesem Pontifikat noch einiges zu erwarten sein, sofern die dazu nötige Zeit ausreicht.
Technorati Tags: weltjugendtag, wjt, liturgie, musik
