Gestern eingetroffen: der erste Band der Dogmatik von Michael Schmaus (Der Glaube der Kirche). Der zweite kommt hoffentlich auch noch. Ich habe die beiden Bände über zvab.com jeweils einzeln bei zwei verschiedenen Antiquariaten bestellt und damit pro Band etwa 10 Euro plus moderater Versandkosten gezahlt. Das ist wohl ein ganz guter Preis für jeweils rund 800 Seiten Dogmatik. Die Bücher stehen bei uns in der Gemeindebibliothek, wo ich den ersten Band bis vor kurzem über längere Zeit ausgeliehen hatte. Für meine Begriffe ein exzellentes Nachschlagewerk. Es ist 1969 erschienen, und Schmaus hat das Werk später noch einmal gründlich überarbeitet, um es dann in vielen Einzelbänden zu veröffentlichen. Diese Version ist auch komplett online. (Aber das schrieb ich bereits.)
März 2005
Das Statistische Bundesamt hat gestern seine Abtreibungsstatistik...
Das Statistische Bundesamt hat gestern seine Abtreibungsstatistik für 2004 vorgelegt. Demnach sind dem Amt im vergangenen Jahr 129.600 Abtreibungen gemeldet worden, also 1,3 Prozent mehr als 2003. Die Nachrichtenagentur AP setzt diese Zahlen in Relation zu den Vorjahren. Viel interessanter finde ich indes den Vergleich mit den Zahlen der Geburten und Sterbefälle, die das Amt gerade zwei Tage zuvor veröffentlicht hat. Demnach wurden 2004 insgesamt 712.000 lebendgeborene Kinder registriert, 0,5 Prozent weniger als 2003. Es starben 821.000 Menschen, 4,3 Prozent weniger als 2003. Demnach steht also fünfeinhalb Geburten eine Abtreibung gegenüber, und der sogenannte Sterbeüberschuss (wir reden hier auch über Demographie) von rund 110.000 ist geringer als die Zahl der Abtreibungen.
Heute vor sechzig Jahren gründeten 40 franz...
Heute vor sechzig Jahren gründeten 40 französische Bischöfe Pax Christi. Der Deutschlandfunk erinnert daran. Dass es um die gewissermaßen offizielle katholische Friedensbewegung heutzutage so still geworden ist, könnte auch mit dem zu tun haben, was Präsidiumsmitglied Joachim Hoffknecht so formuliert: „Im Großen und Ganzen haben wir heute, was Fragen des Friedens betrifft – und eben auch des gerechten Friedens – ein Einverständnis mit der offiziellen katholischen Kirche.“ Konsens erregt weniger Aufmerksamkeit als Dissens.
Geiz ist geil – jetzt erst begreife ich, was...
Geiz ist geil – jetzt erst begreife ich, was die Genialität dieses Slogans (oder ist es ein Claim?) ausmacht: Er kombiniert zwei der sieben Todsünden, nämlich Geiz und Wollust. Oder jedenfalls spielt er mit der Neuinterpretation des Adjektivs geil, die erst die Möglichkeit eröffnet hat, diesen Spruch auch anders als obszön zu interpretieren.
Zahllose Vorträge, die an der Karl Rahner Akademie...
Zahllose Vorträge, die an der Karl Rahner Akademie Köln (wäre nicht Karl-Rahner-Akademie besser?) gehalten wurden, gibt es auf der Website im Volltext, zum Teil als HTML, zum Teil als PDF. Höchst lobenswert. (Jetzt müsste man nur noch die Zeit haben, wenigstens die interessantesten davon nachzulesen.)
Jetzt weiß ich auch, wo ich den Namen Theodor...
Jetzt weiß ich auch, wo ich den Namen Theodor Haecker – dessen Buch „Was ist der Mensch?“ ich gestern als ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar gegen eine kleine Spende im St. Ansgar-Haus erwerben konnte – schon einmal gehört habe: im Deutschlandfunk (was ich seinerzeit im Notizbuch vermerkte).
Einen „schicken Intellektuellen-Atheismus...
Einen „schicken Intellektuellen-Atheismus“, der sich auf Nietzsche beruft, kann sich nur leisten, wer Nietzsches Denken halbiert. Meint Jürgen Werbick in einem Artikel zum 100. Todestag Friedrich Nietzsches (im Jahr 2000).
(zit. nach Jürgen Werbick: Das Wagnis, Christ...
Die Mutigen wissen
Daß sie nicht auferstehen.
Daß kein Fleisch um sie wächst
Am jüngsten Morgen
Daß sie nicht mehr erinnern
Niemandem wiederbegegnen
Daß nichts ihrer wartet
Keine Seligkeit
Keine Folter
Ich bin nicht mutig.
Marie Luise Kaschnitz
(zit. nach Jürgen Werbick: Das Wagnis, Christ zu sein. Glaube in Bewährung)
Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schö...
Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn zitiert in einem Interview mit kath.net seinen „Leib- und Magendichter“ C. S. Lewis. Der habe in einem Brief an einen Freund geschrieben, was er sich als Laie vom Zelebranten wünscht.
Was ich mir als Laie wünsche, ist nur dieses eine, dass ich während des Gottesdienstes nicht ständig denken muss: „Was um Gottes Willen geht jetzt dem Zelebranten schon wieder durch den Kopf?“
„Wenn man sich den Purpur wegdenkt, steht...
„Wenn man sich den Purpur wegdenkt, steht er in einer Reihe mit seinen Altersgenossen Habermas, Dahrendorf oder Enzensberger als einer der wenigen international beachtlichen Intellektuellen der Bundesrepublik.“
Jan Ross in der Zeit über Joseph Kardinal Ratzinger [via credo ut intelligam]
© Alberto Pizzoli/AFP/gettyimages