in Haeretica, Papa

Zugang zum Papstamt

Unser Verständnis des Amtes und der Kirche unterscheidet sich doch sehr von dem der Katholiken. Auch ich habe im Moment keine Idee, wie ich als Protestant einen positiven Zugang zum Papstamt und dem Anspruch, der damit verbunden ist, finden soll.
Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), kurz vor Weihnachten

Das verstehe ich gut. Den ersten Satz kann ich unterschreiben. Und auch ich habe im Moment keine Idee, wie ich als Katholik einen positiven Zugang zum Amt des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Anspruch, der damit verbunden ist, finden soll. In der Bibel steht davon nix, das Petrusamt hingegen finde ich dort sehr wohl.

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Kommentar

  1. Vielleicht öffnet Dir eine Flasche Rotwein den Zugang zum Amt des Ratsvorsitzenden. Ob er wohl dieselbe Marke bevorzugt wie seine VorgängerIn?

  2. Sie schreiben, Sie würden das Petrusamt in der Bibel finden. Wo? Ich habe lange gesucht – und nichts gefunden.

    Mit nur drei Bibelstellen begründet die Kirche das Petrusamt. Keine davon enthält eine ausdrückliche Aussage Christi über ein Petrusamt. Erst recht nicht über ein Papstamt oder gar die Unfehlbarkeit des Papstes.

    • Mt 16,18: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kir­che bauen“
    Dieses Wort besagt NICHT, dass Jesus die Kirche auf PETRUS erbauen will. Schon der Heilige Augustinus, der bedeutendste Kirchenlehrer, deutet „Felsen“ anders: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen, welchen du kennen gelernt hast, näm­lich dein Bekenntnis: ,Du bist Christus des lebendigen Gottes Sohn’, will ich meine Kirche bauen, auf mich selbst, der ich der Sohn des lebendigen Gottes bin: Ich will sie bauen auf mich, nicht auf dich.“. Die Kirchenlehrer Hilarius von Poitiers, Chrysostomus und Kyrill von Alexandria deuten dieses Bibelwort genauso. (Siehe auch 1 Kor 3,11: „Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.“)

    • Joh 21,15: „Weide meine Lämmer“
    Jesus sagt nicht „führe meine Lämmer“ oder „beaufsichtige meine Lämmer“, sondern beauftragt ihn, die Lämmer zu weiden, ihnen Nahrung zu geben. Er ruft ihn dazu auf, den Läm­mern – der christlichen Gemeinde – Gottes Wort zu verkünden (siehe Mt 4,4). Dieser Auftrag richtet sich selbstverständlich nicht allein an die „Oberhirten“, sondern an alle, die in der apostolischen Nachfolge stehen.

    • Lk 22,32: „Stärke deine Brüder“
    Dieses Jesuswort ist genauso wenig eine Übertragung der absoluten Gewalt (siehe CIC 331) oder eine Zusicherung der Unfehlbarkeit, wie der Satz „Weg mit dir, Satan!“ (Mt 16,23) eine Verdammung des Petrus ist.

    Weitere Informationen und ausführliche Quellenangaben unter http://sancta-simplicitas.de/wp/petrusamt