in Liturgia

Liturgisches Rätsel

In diesem Jahr fällt der 9. November, an dem die Kirche die Weihe der Lateranbasilika feiert, auf einen Sonntag. Und erstaunlicherweise geht dieses Fest liturgisch dem Sonntag vor. Seltsam, denn schließlich handelt es sich doch wohl nicht um ein Herrenfest.

Höher als Herrenfeste stehen in der Rangfolge liturgischer Tage nur noch vier Kategorien von Hochfesten. Die Preisfrage lautet also: Warum steht dieser Weihetag höher als ein Sonntag im Jahreskreis? Oder anders gefragt: Warum nimmt ein Fest den Rang eines Hoch- oder Herrenfestes ein?

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Kommentar

  1. Johannes im Laterin ist Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des ganzen Erdkreises. Am 9. November ist sozusagen Kirchweih für alle. Und Kirchweih ist immer sonntags. Immer.

    Das wäre meine Erklärung, ganz laienhaft.

  2. Ja, das klingt gut. Nur wäre Kirchweih aber ein Hochfest (Sollemnitas Dedicationis et anniversarii Dedicationis ecclesiæ propriæ), besagter Weihetag ist jedoch nur ein Fest.

  3. Lösung: Die Lateranbasilika heißt zwar vulgo „St. Johann im Lateran“, St. Johann Baptist und St. Johann Evangelist sind aber nur die sekundären Patrozinien, eigentlich ist die Kirche dem Heiland selbst geweiht und heißt darum „Erzbasilika des Allerheiligsten Erlösers“, weshalb ihr Weihetag als Herrenfest begangen wird.

  4. Cool. Danke für die Aufklärung! Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen – es konnte ja gar nicht anders sein.