in Ecclesia, Liturgia

Ökumenisches Simultandesaster

Relativ ruhig, sachlich und unaufgeregt, so scheint es, wird die Absetzung des Wetzlarer Dekans aufgenommen. Die FAZ berichtet nun einige interessante Fakten.

So ist der Wetzlarer Dom eine Simultankirche mit einer katholischen und einer evangelischen Gemeinde. Geistliche beider Konfessionen haben an der Segnung mitgewirkt. Jürgen Erbach, einer der beiden Partner, für die die Zeremonie gestaltet worden war, Professor für Immobilienmanagement, sagte laut FAZ, dass es auch in der evangelischen Gemeinde Bedenken hinsichtlich der Feier für ihn und seinen Partner Kristof Heil gegeben habe.

Deshalb habe man sich für den evangelischen Part darauf verständigt, dass ein Gastpfarrer die Zeremonie im Gotteshaus mitgestaltet und auch nicht im Talar auftritt. Der katholische Pfarrer Kollas, der als Vertreter von Erbachs Partner an der ökumenischen Zeremonie teilnahm, hatte seine Segensworte indes im Talar gesprochen.

Im Talar? Also einem schwarzen liturgischen Untergewand mit Rochett? Und Stola? Oder wie?

Erbach sagte im Gespräch weiter, er und sein Partner hätten die Nachricht vom Vorgehen des Bischofs „mit Bestürzung“ zur Kenntnis genommen. Hätten er und sein Partner die Konsequenz für Kollas vorhersehen können, „hätten wir auf die Zeremonie in dieser Form verzichtet“, erklärte Erbach. Man habe Kollas keinen Schaden zufügen wollen.

Hat man nun aber. Und der dem Limburger Bischof wenig freundlich gesinnte Kommentar von Peter Lückemeier weist immerhin darauf hin, dass der Bischof

in der Bestrafung des bisherigen Dekans die mildeste Form gewählt hat, die ihm zur Verfügung stand, denn der Wetzlarer Priester bleibt im Amt, wird weder abgesetzt noch versetzt.

Obwohl Ab- oder Versetzung, wenn das Vertrauensverhältnis tatsächlich zerstört sein sollte, wohl nicht unangebracht wäre.

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