Meine Notizen zu den vergangenen Tagen, angeregt durch Scipio.
15. März: S. Joseph, Sponsi Beatæ Mariæ Virginis
Hochfest, in diesem Jahr vorgezogen. Auch das ist ungewöhnlich. Auftakt zur Heiligen Woche.
16. März: Dominica in Palmis de Passione Domini
Hosanna dem Sohne Davids! Der Jubel verweist schon auf den Ostersonntag.
20. März: Feria quinta in Cena Domini
Die Aushilfsorganistin, die ihre Sache sonst gut macht, spielt nach dem Gloria unverdrossen weiter auf der Orgel. Warum sie die Antiphon zur Fußwaschung, warum ich den Ruf vor dem Evangelium ohne Orgel gesungen habe?
21. März: Feria sexta in Passione Domini
Der nicht so wichtige Pfarrer ersetzt die Großen Fürbitten durch banale Bitten auf kopierten Zetteln nebst gesungenem Fürbittruf von ebensolchen. Warum die Lektoren dabei mitspielen? Schlusskanon: Der Himmel geht über allen auf
22. März: Vigilia Paschalis
Im Schneetreiben mit Eltern, Bruder und Söhnen zur Klosterkirche. Das Osterfeuer im Hof will nicht richtig anbrennen. Beim Exsultet, das ein Diakon singt, will Junior nach Hause. Ich bringe ihn und komme zur dritten Lesung zurück. Anschließend vor der Kirchentür bläst der eiskalte Wind die kleine Osterkerze aus. Später Glühwein für meinen Vater.
23. März: Dominica Paschæ in Resurrectione Domini
Päpstliche Ostermesse auf dem Petersplatz in strömendem Regen. Nach dem Essen am Grab meiner Schwester. Wir bringen ihr eine Osterkerze aus der Vigil. Ein Oster-Festbier von Hasen-Bräu aus Augsburg zum Abendessen. Danach Osterfeuer bei Eiseskälte auf einer matschigen Wiese.
24. März: Feria secunda infra Octavam Paschale
Am Karfreitag hatte mein Vater schon dreimal Geburtstag. Am Ostermontag noch nie. Morgens strahlender Sonnenschein bei Frost. Abends begleiten uns Schneeschauer auf der Heimfahrt.
25. März: Feria tertia infra Octavam Paschale
Wieder zur Arbeit. Heute wurde eine junge Frau beerdigt, die an ihrem Geburtstag starb, wie meine Schwester an Krebs. Sie hinterlässt ihren Mann und ihr beider Kind.