in Liturgia

Tiraden

Fingo wirft Wertfragen auf:

Nicht nur ich, viele Leute, die ich persönlich oder über das Internet kennenlernte, haben durch den Neuen Ritus zum Glauben gefunden. Durch den gültig gefeierten Neuen Ritus. Ich bitte darum, das bei allen Haßtiraden auf die „Häresie der Formlosigkeit“ etc. pp. mal bitte zu beachten. Denn diese Art der Diskussion, die auch auf gewissen Blogs läuft, führt mich mehr vom Glauben weg, als es mich hinbringt.

Hasstiraden? Ich hoffe, dies hier ist keines dieser gewissen Blogs.

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Kommentar

  1. Interessanter Artikel in der Faz zum Thema Sehnsucht nach der alten Messe.
    Ich bin der gleichen Meinung: Ob alte oder neue Messes, es kommt auf den Priester und die würdige Feier der hl. Geheimnisse an.
    Gut auch die Entmystifizierung der angeblich so „tollen“ lateinischen Messe zu ´vorkonzilialen Zeiten.

  2. Es ist allerdings nicht von der Hand zu weisen, dass die damalige Abschaffung der „alten“ Opfer-Gebete ein schmerzlicher Verlust war und ein Wieder-Erlauben entsprechend ein Gewinn sein wird.

    Die Messe ist eben, im Gegensatz zum eher protestantischen Ansehen, in erster Linie ein Hoch-Gebet, in dessen Verlauf Gott die Gaben wandelt. das Hoch-Gebet sollte auch auf der Höhe menschlich-möglichen Sprechens geschehen.

  3. Ich bin da anderer Meinung: Die Einheitlichkeit der Liturgie ist mit der Zulassung der alten Messe beendet. Die Kirche spaltet sich dann immer mehr auf – wie bei den Protestanten.

  4. Welche Einheitlichkeit? Du meinst das liturgische Wechselduschen, je nachdem, wer gerade zelebriert?

  5. Petrus ist der Garant der Einheit. Ich habe auch nie geglaubt, dass die Einheit der Kirche verloren gegangen ist, als man die nun wirklich auf der ganzen Welt gleiche Messe verbot und die einheitliche latteinische Sprache.

    Einheit ist zudem, abgesehen vom jeweiligen Ritus immer noch durch den liturgeischen Kalender gegeben. Ich hätte da nicht so eine Angst, freue mich dagegen aber wieder, wenn das Opfer des Herrn im Ritus wieder mehr in den Focus gerät.

  6. Damit kein Mißverständnis aufkommt, ich bin im „Neuen Ritus“ aufgewachsen und heimisch und bin daher sicher kein blinder Verehrer der Tridentinischen Messe. Ich verstehe aber den gedanklichen Sprung oben nicht.

    * Alfred sagt, die alte Messe, wie sie „vor dem Konzil“ praktiziert wurde, wird glorifiziert (das Problem ist wenn man Theorie mit – immer auch fehlerhafter – Praxis vergleicht).
    * Johannes sagt, daß bestimmte Änderungen einen Verlust darstellen.
    * Alfred sagt, eine Zulassung der alten Messe gefährde die Einheit.

    Nun, ich kann allen drei Aussagen, cum grano salis, zustimmen.

    * Ja, die Praxis vor dem Konzil war auch oft nicht in Ordnung. Darauf hat ja die liturgische Bewegung schon seit der Jahrhundertwende reagiert.
    * Ja, oft gingen Änderungen zu weit bzw. waren unnötig brüsk. Viel Wertvolles ging, zumindest weitestgehend, verloren.
    * Ja, durch eine globale Zulassung der alten Messe besteht eine gewisse Gefahr, das die Einheit verloren geht (es ist ja kein lokaler Sonderritus sondern ein beinahe weltweiter).

    Zu letztem Punkt wäre jedoch einzuwenden:

    * um die Einheit ist es ja jetzt schon schlecht bestellt, wenn individuelle Priester machen was sie wollen (von theologischen Dingen mal ganz zu schweigen.
    * fiele der Ruf nach Einheit doch auf die Liturgiereform zurück, da man sagen könnte, diese habe doch die Einheit gestört.

    Fingos Ausführungen kann ich nur voll und ganz zustimmen.

  7. Lieber mr94,
    das Problem ist also nicht die „neue“ Messe, sondern, wie du richtig schreibst, wer gerade zelebriert. Mit der Rückkehr zur „alten“ Messe ist das Problem der „liturgischen Wildsäue“ nicht gelöst.

    Mein Vorschlag: Sprecht die Priester immer und immer wieder an, wenn unerträgliches liturgisches Fehlverhalten vorliegt. Nervt sie. Geht in die liturgischen Ausschüsse statt hier zu jammern und euch in die angeblich so gute Vergangenheit zu flüchten.

  8. Alfred, was meinst Du, was ich tue? Ansonsten ist mir Deine Problemdiagnose deutlich zu kurz gesprungen. Nein, das Problem ist nicht nur, wer gerade zelebriert.

    Ich bin weder an Gejammer noch an einer Flucht in die Vergangenheit interessiert. Erst einmal möchte ich überhaupt verstehen, was im letzten Jahrhundert geschehen ist.

    Und je mehr ich davon sehe, umso stärker bin ich erschrocken.

  9. Lieber mr94,
    also, was ist in Kürze deine Problemanalyse?

    Und: Worüber bist du erschrocken, was im letzten Jahrhundert geschehen ist?

    Und wo bleibt von dir die Analyse über die Probleme des Gottesdienstes vor dem II. Vat.? Sonst hätte man doch die alte Messe nicht zu reformieren versucht, wäre alles in Ordnung gewesen. Also auf diese Analyse deinerseits bin ich gespannt.

    Falls du willst und ich Zeit finde, werde ich dazu mal was schreiben.

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  • Commentarium Catholicum » Problemanalyse 28. Januar 2007

    […] Posted by mr94 on 28 Jan 2007 at 10:39 pm | Tagged as: Liturgia Alfred fragt: Also, was ist in Kürze deine Problemanalyse? […]