in Media

Irgendwie böse

Der Spiegel 49/2006 (Ausriss)

Relativ durchsichtig, wie diese Spiegel-Geschichte entstanden sein dürfte. Denn da gibt es einen ehemaligen erzbischöflichen Pressesprecher, der vor kurzem sein Amt verlor.

Opus Dei ist mir auch nicht unbedingt sympathisch. Für das Hamburger Nachrichtenmagazin allerdings scheint es zu den stillschweigenden Voraussetzungen zu gehören, dass das „Werk Gottes“ irgendwie böse – hier: konservativ (die Guten sind „liberal“) ist.

Denn warum das so sein sollte, wird in der relativ langen Story so gut wie gar nicht erläutert, von ein paar Anekdoten abgesehen, die nicht viel mehr als eine gewisse kulturelle Differenz zwischen Spiegel und Opus Dei belegen.

Der Rest der Geschichte ist trivial: Da gibt es ein Netzwerk, das an Einfluss gewinnt. So what?

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Kommentar

  1. kann mich der skepsis dem opus dei gegenüber nicht anschließen; habe bislang nur beste erfahrungen v.a. mit en priestern des o.d. gemacht.
    hab kürzlich das sehr informative buch von john l. allen „opus dei2 gelesen und kann es nur weiterempfehlen.

  2. Wahrscheinlich fehlen mir tatsächlich Erfahrungen mit dem Opus Dei. Kommt Zeit…

  3. Wenn die wüßten, wie langweilig in ihrem Sinne das Opus dei ist. Zumindest das Werk in Essen das ich kennegelernt habe, war zwar sehr freundlich, bestand aber fast nur aus wohlhabenden alten Männern.

  4. Ich habe mir auch kürzlich das Allen-Buch gekauft, und das bietet einen sehr umfassenden, gleichzeitig sehr positiven Blick hinter die Kulissen des Werks. Ich selbst gehe auch zu einem O.D.-Priester beichten, und habe da nur beste Erfahrungen – die Priester und auch die O.D.-Einkehrabende sind wirklich ganz-ganz exzellent und unbedingt empfehlenswert.

    Ich habe aber auch kürzlich mit einem Freund gesprochen, der das Werk ziemlich gut kennt (war nie dabei, aber viele Leute, die er kennt, sind Mitglieder oder Ex-Mitglieder, darunter seine Mutter und eine Ex-Freundin). Und er hat gemeint – und das war auch mein Eindruck gewesen -, dass bei den O.D.-Laien (v. a. den Numerariern) irgendwie die Freude und „das Strahlen“ fehlt. Er hat erzählt, dass er schon strahlende junge Frauen dort eintreten gesehen hat, die einige Jahre später bereits ganz „vertrocknet“ geworden waren…

    Ich selbst kenne O. D.-Laien zwar nicht persönlich, aber das war auch mein Eindruck mit jenen, die ich bei den Einkehrabenden und in der Wiener Peterskirche (Opus-Dei-Kirche) gesehen habe: irgendwie so freudlos, die Leute. Wenn ich sie da mit den Leuten bei der Legion Mariens vergleiche (ist zwar schon ein großer Unterschied zwischen den beiden Organisationen, aber vergleichen darf man ja) – was für ein Unterschied! Die Leute von der Legio, v. a. die Frauen, egal welchen Alters, haben so viel Freude und so ein Strahlen…

    Ein anderer Freund hatte übrigens ganz unabhängig davon einen ähnlichen Eindruck gehabt und meinte mal: „Die Priester vom Opus Dei sind super, aber bei den Laien habe ich mir gedacht, die wären sonst womöglich zu einer Sekte gegangen…“

    M. E. ist es daher zwar gut, dass es das Opus Dei gibt, doch es hat offenbar irgendwelche Probleme (allerdings ganz andere, als die Medien ihm andichten), die ihm irgendwann noch möglicherweise Schwierigkeiten machen werden. Vielleicht kann man diese beheben, vielleicht auch nicht. Ich wünsche es ihm auf jeden Fall. Aber als Außenstehende kann ich auch sagen: ich bin wahnsinnig dankbar für jeden einzelnen Opus-Dei-Priester!

  5. Ich gestehe auch gern und freimütig, daß ich mich in der letzten Zeit vorsichtig an das »Werk« heranpirsche.

    Zur Zeit in der Ablage »Bitteliesmich«: »Ordinary Work – Extraordinary Grace« von Scott Hahn.

  6. @Petra:
    … er hat gemeint – und das war auch mein Eindruck gewesen -, dass bei den O.D.-Laien (v. a. den Numerariern) irgendwie die Freude und “das Strahlen” fehlt. Er hat erzählt, dass er schon strahlende junge Frauen dort eintreten gesehen hat, die einige Jahre später bereits ganz “vertrocknet” geworden waren…
    Mit „strahlenden jungen Frauen“ kann ich in meiner Erfahrung zwar nicht dienen (bin dazu schon zu lange verheiratet :-), aber auf die Männer aus dem „Werksmilieu“ trifft es voll und ganz zu! Sehr höflich, sehr wohlorganisiert, sehr akkurat — und irgendwie trotzdem fast „scheintod“ (wie man das in Wien umgangssprachlich umschreiben würde).

    Das Bedauerliche: seit dem Weggang von Dr. Burkhart aus Wien ist allerdings auch (wenigstens unter den hiesigen Opus-Dei-Priestern) eine „intellektuelle Einebnung“ vorgegangen. Keine Originalität, kein „Charisma“, würde ich sagen. Die Freudlosigkeit des alten Jesuitenordens ist eingezogen. Schade irgendwie …

    Dennoch: die Probleme des Opus Dei (aus meiner Sicht) sind vorhanden, aber sicherlich andere, als die in dem Artikel (und der landläufigen Meinung) genannten. Ob das Opus Dei in der Lage sein wird, sie zu lösen, bin ich mittlerweile eher skeptisch. Zu sehr hat sich m.E. schon diese „Kultur der asketischen Langeweile“ in der Opus-Dei-Hierarchie festgesetzt, als daß jetzt noch „Abweichler“ eine realistische Chance hätten (auch Prälat Burkhart ist dem Vernehmen nach ja in Rom eher etwas „kaltgestellt“). But time will tell …

    P.S.: Was das Strahlen der Legionäre (und v.a. -innen) Mariä betrifft, bin ich allerdings ganz froh, daß diese „Trademark“ von den Opus-Dei’lern nicht übernommen wurde. Es erinnerte mich öfters an den alten Werbetext „Sacharin — siebenfach gesüßt!“ und auch die Art, einfach wildfremde Leute auf der Straße anzureden („Straßenapostolat“) und unangekündigte Hausbesuche zu machen, kann durchaus in die falsche Kehle kommen, und veranlaßte mich einmal, die p.t. Legionäre als „Zeugen Marias“ zu titulieren (welche Analogiebezeichnung bei diesen verständlicherweise auf eher geringe Begeisterung stieß 😉