Als kleine Randnotiz zu den liturgischen Wochen hier ein (bestimmt verkürzt und unzuverlässig wiedergegebenes) Zitat aus einer Veranstaltung, die insgesamt, so jedenfalls der Eindruck nach der Papierform, recht hilflos und mit untauglichen Rezepten einer liturgischen Krise entgegentrat:
Aus katholischer Perspektive stellte der Bonner Liturgiewissenschaftler Friedrich Lurz heraus, dass eine lebendige „eigene“ Gottesdienstfeier erst aus dem Wechselspiel zwischen einem vorgegebenen gottesdienstlichen Geschehen und dem persönlichen, kreativ-liturgischen Handeln der Gläubigen hervorgehe.
Preisfrage: In welchem Attribut verbirgt sich der gesuchte Widerspruch?
Nachdem das „eigen“ in Gänsefüßchen sitzt und damit uneigentlich gebraucht ist, fällt es schon einmal weg. Dann bleibt als Kandidat:
kreativ-liturgisch,
und das umso mehr, als:
– Liturgie von der Wiederholung lebt und damit einen antikreativen Charakter hat;
– die wenigsten Gläubigen (von denen, die noch teilnehmen) in der Liturgie kreativ sein wollen;
– Liturgie der Akt einer Gemeinschaft ist, die eine „expressive“ Kreativität einzelner Mitglieder nur begrenzt erlaubt.
Es wäre die Mühe wert, eine »Kritik der Kreativität« zu schreiben. Meint ein von Berufs wegen «Kreativer«.
Ich hatte ja hier schon mal Ratzinger (“Der Geist der Liturgie”) mit der Aussage zitiert, dass Kreativität
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Ach, was seid Ihr kleingläubig: Sind Fürbitten nicht kreativ ? – wenn nicht, dann merkt man es – leider sehr häufig. Und der Friedensgruß? Und das Singen und gemeinsame Beten?
Kleingläubig verstehe ich nicht!
Und außerdem hat ja niemand Kreativität per se ausgeschlossen. Nur ist sie eben keine Kategorie des Liturgischen, was ja das gemeinschaftliche Handeln ist. Und gemeinschaftlich kreativ sein?