in Notate bene

Ich bin immer wieder erstaunt über das Niveau zeitgenössischer Religionskritik. Im Grunde verdient sie diesen Namen gar nicht. Da wird in völliger Unkenntnis des Gegenstands fröhlich daherschwadroniert, dass es nur so kracht. Das jüngste, wenn auch etwas angejahrte Beispiel, das gerade wieder durch die Netze gereicht wird, ist ein Vortrag eines Berliner Grundschullehrers aus dem Jahre 2011.

Jeder Religionsunterricht, jeder Glaubenskurs und jedes Theologiestudium beginnt mit den Gegenargumenten, den Einwänden gegen den Glauben, die in angemessener Ausführlichkeit gewürdigt und diskutiert werden. Die heutige Religionskritik scheint umgekehrt auf die Kenntnis ihres Gegenstands völlig verzichten zu können. Folglich bleibt sie auf dem Niveau allgemeinen Geschwafels.

Es ist erschreckend, wie viele ansonsten intelligente Leute darauf hereinfallen. In anderen Lebensbereichen würden sich die gleichen Leute niemals mit solch oberflächlicher Rhetorik zufriedengeben, sondern völlig zu Recht ein gewisses Mindestmaß an Sachkenntnis einfordern. Warum nicht auch hier?

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