Weltbild hat heute einen Insolvenzantrag gestellt. Damit geht das Drama um den katholischen Medienkonzern in eine neue Runde. Denn ein solcher Antrag muss keineswegs ein schnelles Ende bedeuten. Die Schlüssel hat nun der Insolvenzverwalter in der Hand, die deutschen Bischöfe und ihre Institutionen haben nur noch den schwarzen Peter.
Kommunikativ droht damit nach der Causa Limburg das nächste Desaster. Denn nun wird „die Kirche“ pauschal für alles verantwortlich gemacht, was wem auch immer nicht in den Kram passt – während sie zugleich alle Steuerungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben hat.
Schade, aber am Ende unvermeidlich. Der Insolvenzverwalter wird versuchen zu retten, was zu retten ist. Neue Gesellschafter werden sich mit der Sanierung des Sanierbaren zu befassen haben. Der Rest wird abgewickelt, wie es im Jargon der alten Treuhand so schön heißt.
Die Geldsorgen mit Weltbild sind die deutschen Bischöfe damit los, und auch die Verantwortung für unchristliche Sortimentspolitik. Als Buhmann aber werden sie weiterhin gebraucht. Jetzt erst recht.
Vor allen anderen weltlichen Dingen hat damit dann die bisherige Veruntreuung von Kirchensteuergeldern hoffentlich ein Ende.
Und im Geistlichen werden hoffentlich Kapazitäten frei, die wieder zum Wohlgefallen des Herrn Jesus Christus genutzt werden.
Der Kirche steht eine Reform an, ganz anders und keineswegs so einseitig, wie dies bisher allgemein betrachtet wird.