In einem Interview mit der taz sagt die evangelische Bischöfin Maria Jepsen nebst einigem Unsinn, den Bischöfinnen (das Wort selbst ist schließlich eine contradictio in adjecto) bei solchen Gelegenheiten gewöhnlich sagen, auch diese bemerkenswerten Sätze:
Ich bin in den Fünfzigerjahren in Norddeutschland aufgewachsen. Ich hieß Maria, meine Schwester Elisabeth. Wir waren verdächtig, katholisch zu sein – und das war das Allerschlimmste.
An diesem antikatholischen Vorbehalt hat sich in den letzten fünfzig Jahren in Norddeutschland wenig geändert. Zwar ist den meisten Protestanten, die ich kenne, ihr eigener Glaube mittlerweile herzlich egal. Doch wehe, einer der ihren wende sich der katholischen Kirche zu – schon ist die Aufregung groß.
Kein Argument ist dann zu blöd, Hauptsache dagegen. Das steht im krassesten denkbaren Gegensatz zu allen ökumenischen Lippenbekenntnissen und der vollmundig vorgetragenen Beteuerung, die Unterschiede seien ja nicht so wichtig, die Gemeinsamkeiten hingegen groß.
Wer ‚et UNAM, sanctam ecclesiam‘ in der Überschrift führt, könnte ein bisserl vorsichtig mit dem Steinewerfen sein…
…was nicht heißt, dass ich das Plädoyer für tatsächlichen Glauben und mehr Offenheit nicht verstehen würde.
lg und Gottes Segen,
Stefan
Vielleicht liegt es daran, dass sich der Autor dieser Zeilen weitgehend unter Nicht-Protestanten aufhalten mag? Und warum bzw. bei wem ist die Aufregung groß, wenn sich jemand der katholischen Kirche zuwendet? Ich freue mich über jeden Menschen, der sich Christus und damit auch einer verortbaren Gemeinschaft von Christen (unter welchem Namen bzw. in welcher Organisation auch immer).
Eine sachliche Diskussion mit dem Autor dieser Zeilen über Ökumene wird sich an dieser Stelle aber wohl erübrigen, da ja laut offizieller katholischer Lehre es keine andere Kirche außer der römisch-katholischen gibt.