in Liturgia

Mund- und Kelchkommunion

Seit einiger Zeit bin ich ja, angestiftet durch Elsa, zur Mundkommunion übergegangen. Zuerst war das sehr aufregend, aber dann trat die Gewohnheit ein. Jetzt sehe ich gelegentlich in irritierte Kommunionhelfergesichter, aber echte Probleme gibt es nicht.

Zu den Vorzügen unserer Diasporagemeinde voller zugezogener Menschen aus allen Teilen der katholischen Welt gehört auch die große Vielfalt gelebter Glaubenspraxis. Bei uns gibt es jede Menge Minderheiten. So gehöre ich nun zur Minderheit der Mundkommunikanten, aber bin damit immerhin nicht alleine. Falls übrigens unser blinder Diakon die Kommunion austeilt, wie heute abend in der Messe zu Allerseelen, dann wechsele ich aus praktischen Gründen zur Handkommunion.

Wie geht eigentlich der Mundkommunikant korrekterweise mit dem Kelch um, falls er gereicht wird? Gar nicht? Die neue Grundordnung des Römischen Messbuches ist in dieser Hinsicht eindeutig:

287. Wenn die Kelchkommunion durch Eintauchen geschieht, tritt der Kommunikant zum Priester, wobei er die Kommunionpatene unter den Mund hält; der Priester hält das Gefäß mit den heiligen Hostien; an seiner Seite steht der Diener, der den Kelch hält. Der Priester nimmt eine Hostie, taucht einen Teil von ihr in den Kelch, zeigt sie und spricht dabei: Der Leib und das Blut Christi (Corpus et Sanguis Christi); der Kommunikant antwortet: Amen, empfängt vom Priester das Sakrament mit dem Mund und entfernt sich darauf.

Jetzt müssen wir nur noch die Praxis dem Messbuch anpassen.

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Kommentar

13 Kommentare

  1. Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit:
    286. Wenn die Kommunion des Blutes Christi durch Trinken aus dem Kelch geschieht, geht der Kommunikant, nachdem er den Leib Christi empfangen hat, zum Diener am Kelch und bleibt vor ihm stehen. Der Diener spricht: Das Blut Christi (Sanguis Christi), der Kommunikant antwortet: Amen. Der Diener reicht ihm den Kelch, den der Kommunikant selbst mit seinen Händen zum Mund führt. Der Kommunikant trinkt ein wenig aus dem Kelch, gibt ihn dem Diener zurück und entfernt sich; der Diener aber wischt den Kelchrand mit einem Kelchtuch ab.

    Quelle: Dieselbe wie Deine.

  2. @Maria Magdalena:
    Recte dixisti! Genau so war es auch vor vielen, vielen Jahren bei meiner Hochzeit, als unser Pfarrer bei der Vorbereitung meinte, aus so einem Anlaß könne man ja auch unter beiden Gestalten kommunizieren (der Mann war vom Opus Dei, das nur mal dazugesagt!).

    Als allgemeine Praxis wird es sich aber nicht durchsetzen — irgendwie kommen da doch „hygienische“ Bedenken auf (so, wie ich mich auch in „gläubigeren“ Zeiten 😉 bei der karfreitäglichen Kreuzverehrung etwas gegraust habe, wenn da alle möglichen alten Kirchenschnepfen vor mir das Kruzifix abgesabbert hatten, und es daher als Zeichen mit einer Verneigung — „fit inclinatio media tamquamas reliquias“ 😀 — bewenden ließ.

    Da ist die Intinctio sicher die praktischere Methode.

  3. Oh! Echt durch mich „angestiftet“?
    Jedenfalls klingt es so, als ob du dich damit wohlfühlst. Und wenn es keine Probleme gibt, umso besser. Dann freue ich mich jetzt einfach mal. (Bei mir gab’s ja nicht immer Rosengarten bei der MK 🙂 ) (Hier in meiner Ecke Italiens ist es aber geläufiger und das macht dann weniger Probleme).
    Lieben Gruß
    Elsa

  4. Angestiftet ist vielleicht etwas überspitzt formuliert wie vieles in diesem Notizbuch. Aber Du warst mindestens mal der Auslöser.

    Hier gibt es tatsächlich wenig Probleme mit allerlei Frömmigkeitsübungen. Auf der anderen Seite des Spektrums ertragen wir auch mehr oder weniger geduldig den Pfarrer mit seinen neoliturgischen Missbräuchen. Der Pfarrer wiederum hatte (vor Summorum Pontificum) auch nichts gegen lateinische Messen in der ordentlichen Form.

    Letztlich sind wir wohl doch katholisch.

  5. Ja, ihr jedenfalls mehr als ich, wie ich zerknirscht zugebe.
    Bei mir regt sich manchmal noch die alte Protestantin, in katholischem Kleid dann 🙂
    Leider habe ich noch nie die Kommunion in beiderlei Gestalt gereicht bekommen, so dass ich zum eigentl. Problem nichts beitragen kann. Hygienische Probleme sind mir aber herzlich wurscht, seit ich mal in eine (italienische) Veranstaltung geriet, wo die Anwesenden angehalten wurden, eine Monstranz mit Reliquien küssend zu verehren. Ein katholisches Immunsystem muss das einfach abkönnen.

  6. Also ich halte das Reichen des Kelches als die einzig praktikable Methode, denn unsere westlichen ungesäuerten Hostien sind nicht dafür geeignet, das Blut Christi in sich zu halten (im Gegensatz zum Osten, wo ja gesäuertes Weizenbrot verwendet wird). Folge des Eintauchens ist also ein Heruntertropfen.

    Das Eintauchen durch den Kommunikanten, wie in einigen liberalen Kreisen praktiziert, ist ohnehin verboten.

    Und von wegen hygenische Bedenken. Haben wir wirklich keine anderen Probleme? Hat Christus etwa gesagt: „Liebet einander wie ich euch geliebt und ekelt euch vor einander wie ich mich vor euch ekle?“ Oh diese barbarischen früheren Christen, die nicht nur aus einem Kelch trinken sondern – schockschwerenot! – auch noch den Friedenskuß austauschen!

    Übrigens, das Reichen des Kelches ISt die allgemeine Praxis.

    Das Kreuz kann man übrigens auch verehren ohne es zu küssen, aber kommunizieren ohne Mundkontakt geht halt nicht. Aber wenn man seine Schwestern als Schnepfen bezeichnet, wäre die Vererhung ohnehin Heuchelei!

  7. @str:

    Aber wenn man seine Schwestern als Schnepfen bezeichnet, wäre die Verehrung ohnehin Heuchelei!

    Sie haben ja so recht, cher „Str“! Daß ich nicht von alleine draufgekommen bin, wie heuchlerisch das ist, meine Schwestern als Schnepfen zu bezeichnen! Diese braven, die da immer treu vor der Messe den Rosenkranz leiern, während der Messe submissa voce den Rosenkranz murmeln, immer brav in den Mund kommunizieren (und nach ihrer Rückkehr in die Bank aufmerksam beobachten, wer heute nicht kommuniziert hat — ’s interessiert einen halt …), und sich daran beglücken, wenn der Priester nach dem Gottesdienst aus der Sakristei kommt und sich unter’s ehrerbietige weibliche Volk mischt. Die hinter dem Rücken über ihn sich den Mund zerreißen, weil er immer so lang predigt, und noch ganz nebenbei über die geschiedene Frau N., die es mit ihrem Mann (den ich ohne Ehrenschädigung als Alkoholiker bezeichnen würde) nicht aushielt, aber dieses Kreuz offenbar nicht länger tragen wollte und die Ehe daher zivil scheiden und kirchlich anullieren ließ. „Solche Frauen sind eine Schande! Mit zwei Kindern läßt man den Mann net einfach stehen“ …

    Natürlich, so jemand sinkt bei jeder Kreuzwegandacht besonders demütig in die Knie, und küßt eingedenk Seines bitteren Leidens am Karfreitag schmatzend die Fußwunde des Kruzifixes …

    Sie gestatten, daß ich — auch unter Anrechnung meiner despektierlichen Bezeichnung solcher Personen als „alte Kirchenschnepfen“ — hinsichtlich der Frage, wer hier möglicherweise mehr heuchelt, die Entscheidung einer jenseitigen Instanz nicht präjudizieren möchte.

    Und was das Ekeln betrifft: nun, Hygienebedürfnisse sind eben unterschiedlich. Der eine duscht und wechselt Hemden und Unterhosen täglich, der andere erblickt darin bereits ein Zeichen neo-heidnischer Dekadenz. Aber lösen wir das Problem ganz einfach so: Sie küssen auch weiterhin unheuchlerisch am Karfreitag das von besagten Schnepfen fromm benetzte Kruzifix, wogegen ich es mit einer heuchlerischen Verneigung bewenden lasse …

  8. Lp,

    lassen Sie doch die anderen mit ihren Fehlern und Sünden in Frieden und kümmern sich um die eigenen. Da gibt es genug zu tun.

    Übrigens, Alkoholiker ist keine Beleidigung sondern eine Krankheit und daher, wenn es denn stimmt, überhaupt nicht ehrenrührig. „Schnepfe“ dagegen ist eine Beleidigung. Ob die Unfähigkeit, Postings ohne Beleidigungen anderer zu verfassen, auch eine Krankheit ist, weiß ich nicht!

    Wer mehr heuchelt, ist mir völlig egal. Ich kann hier nur an den Pharisäer denken, der dem Herrn dankte, daß er nicht so war wie „der da!“

    Ob ich am Karfreitag das Kreuz küsse oder nicht (Info: ich tue es nicht) geht Sie überhaupt nichts an, nur sich davor zu ekeln … Ekeln Sie sich auch vor ihrer Frau mit all den Keimen im Mund? Ihre Ausführungen über Unterhosen sind von dem ja zur Genüge bekannten Niveau.

    Außerdem: ich habe nicht gesagt, die Verneigung wäre heuchlerisch, sondern jedwede Verehrung wenn man gleichzeitig seine „Glaubensgeschwister“ mit Beleidigungen überzieht. Das Wort in Anführungszeichen, weil es ja den gleichen Glauben voraussetzte, der ihnen ja abgeht, Eigentlich begehen Sie bei der Kreuzesverehrung doch subjektiv Idolatrie, weil sie jemanden anbeten, den sie nicht für Gott halten. Aber eigentlich sind mir fast all ihre Handlungen egal, wenn Sie sie nur für sich behalten würden.

  9. @str:
    Ja, bitte: was soll ich bloß tun: da schreibe ich doch eh schon, daß ich es bei der Kreuzverehrung „… mit einer heuchlerischen Verneigung bewenden lasse“ — und es reicht Ihnen noch immer nicht! Jetzt müßte ich, um Sie zufrieden zu stellen, gar meine Handlungen für mich behalten — obwohl sie kurioserweise erklären, daß diese Ihnen ohnehin fast alle egal seien …

    Man hat’s nicht leicht mit Ihnen, cher „str“! 😉

  10. LP,

    nein es reicht nicht bzw. Sie übertreiben wie man es von Ihnen gewohnt ist.

    Niemand hat Ihre Verneigung „heuchlerisch“ genannt außer Ihnen. (Und da ich Ihnen das bereits oben gesagt habe, kann ich keinen gutwilligen Irrtum ihrerseits annehmen.)

    Nicht die Verneigung ist das Problem sondern die Mißgunst in Ihrem Herzen.

    Und daß Sie dennoch vor Ihn hintreten, der sagt: „Versöhne Dich zuerst mit deiner Schnep…, ich meine Schwester.“

    Und daß sie so tun, als beteten Sie jemanden an, den Sie ja gar nicht glauben. Das ist Idolatrie!

    Ihre Handlungen sind mir egal – da richtet ein Anderer darüber. Ich kenne Sie ja gar nicht. Wenn Sie aber anderen Leuten damit auf die Nerven fallen, dann ist mir das nicht egal.

  11. Da es drüben nicht geht (und damit zum Schluß): nun haben Sie es geschafft, LP, ein Thema das vielleicht noch etwas hätte bringen können, mit Ihren gedanklichen Ausschweifungen getötet.

  12. War heute das erste mal seit vielen JAhren wieder einmal in einer Hl. Messe und sehr überrascht, die Kommunion in beiderlei Gestalt gereicht zu sehen. War darüber sehr erfreut. Und sehe darin einen Grund mehr für mich, vom lutherischen zum katholischen Bekenntnis zu wechseln.