Ein Dialog, vor zwei Tagen auf Twitter geführt:
Richard Dawkins: „If God designed everything, who designed God then?“
Questions like that make me question Dawkins‘ intelligence.
Why?
Dawkins obviously has no proper definition of the term he uses. God usually is defined as creator (not designer) and as eternal. And „eternal“ of course implies „not created“. So his question doesn’t make sense at all. It’s a soundbite, nothing more.
I guess Dawkins says: Explaining a complex world by introducing an even more complex being that created everything is not a solution.
Maybe. But that would be another topic and is quite common sense since Hugo Grotius (etsi deus non daretur).
Zwei Nachbemerkungen:
- Richard Dawkins argumentiert im Wesentlichen gegen die Idee des Intelligent Design. Seine Argumentation scheint jedoch nicht viel zu taugen. Ihr fehlt es an theologischer Tiefe, um nicht zu sagen, sie ist reichlich oberflächlich.
- Hugo Grotius, auf den der Satz etsi deus non daretur zurückgeht, hat für ein Naturrecht unter dieser Prämisse plädiert, für ein Naturrecht also, das auch dann Bestand haben würde, sofern es Gott nicht gäbe. Der methodische Atheismus der modernen Naturwissenschaften ist zwar ein benachbartes Thema, aber davon zu unterscheiden.
Dawkin ist in der Tat schwer zu ertragen mit seinem platten, fanatisierten Atheismus! Sowas hätte früher vermutlich glanzvoll Karriere in der spanischen Inquisition bzw. im England Heinrichs VIII. als Klosteraufheber und Bischofshenker gemacht.
Zu Dawkin und Consorten hat Rev. Bill Darlison, seines Zeichens Pfarrer der Unitarischen Gemeinde in Dublin (http://www.unitarianchurchdublin.org/) vor einigen Monaten eine bemerkenswerte Predigt
http://www.unitarianchurchdublin.org/podcasts/130408-sermon.mp3
gehalten, der eigentlich wenig hinzugefügt werden kann. Ich weiß´, ich weiß, was jetzt kommt: die bösen Unitarier, diese Ketzer …
Gemach, gemach! Zuerst hören und dann erst kritisieren. Ich finde, Darlison trifft den Nagel auf den Kopf. Und das in gewohnt brillanter Rhetorik (sein Englisch ist einfach ein Genuß) und mit jener Portion Ironie und Humor, die von der Kanzel anregend, jedoch nicht peinlich wirkt.
Um es mit Karl Farkas zu sagen: „Hör’n Sie sich das an!“
Gemach, gemach, LP!
Trotz all der Streitpunkte mit den Unitariern (aber warum sollten die schlimmer sein als jene mit den Anglikanern?) – im Vergleich zu Dawkins sitzen wir in einem Boot. Und wenn auch die Unitarier fleißig rudern, soll mir das Recht sein.
Leider habe ich da die Unitarier zu früh gelobt.
Eine halbherzige Kritik ist das, weil sie meinen, sie könnten ja teilweise zustimmen (und die Bücher sogar empfehlen), sie seihen ja nicht gemeint. Sie vergessen: hätten Dawkins und Hitchens ihren Willen, wäre es auch mit ihrer Religionsfreiheit vorbei.
Nun, ehrlich gesagt: teilweise kann ich Dawkins auch durchaus beipflichten — aber eben nur teilweise! Und daß Rev. Darlison seinen geifernden Fanatismus nicht geißeln würde, kann man ja nicht behaupten!
Natürlich kritisiert der Rev. den Dawkinschen Fanatismus. Nur kann er es nicht lassen am Anfang und am Ende jeweils Seitenhiebe an die ach so geliebten Mitchristen auszuteilen bzw. sich und seine Konfession als nichtbetroffenen zu wähnen mit so dummem Zeug wie, „als Unitarier beruht unser Glaube nicht auf Dogmen“ (doch tut er) oder „wir Unitarier sind für Vernunft und Erfahrung offen“ (die anderen etwa nicht?).
Mas Dawkins angeht, er mag an dreieinhalb minderwichtigen Punkten irgendwo recht haben, nur interessiert mich das nicht die Bohne, wenn hier jemand gegen Andersdenkende hetzt und Intoleranz säht. Ich frage ja auch nicht nach den paar Körner die ein gewisses, klumpfüßiges Huhn einmal gefunden haben mag.