In der demographischen Debatte wird gern das Beispiel Frankreichs mit seiner hervorragenden Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr herangezogen, um die höhere Geburtenrate zu erklären. Werfen wir einen kleinen Blick auf die Fakten:
The overall French TFR* is 1.85; however, the TFR of French Muslims is approximately 3 to 4 (the French government does not collect official statistics on religion) while the non-Muslim TFR is only 1.4. Thus, while Muslims make up only 7% of the French population, they constitute 25-30% of the population under 25. Clearly, unless major changes occur (if it is not already too late), France is facing major cultural changes in the next 50 years, especially because the mainstream French culture has generally left its Muslim immigrants underrepresented and unassimilated.
Womit diese Lebenslüge ausgeräumt sein dürfte. Für die im Vergleich zu Deutschland höhere Geburtenrate in Frankreich sorgt allein die muslimische Bevölkerung. Nicht etwa die bessere Kinderbetreuung. Die Geburtenrate im nicht-muslimischen Teil liegt fast exakt auf dem gleichen Niveau wie in Deutschland (1,36).
Schön auch, dass sich der französische Staat mit dem Verzicht auf statistische Erhebungen zur Religionszugehörigkeit selbst die Augen zuhält. Das ist in Deutschland auch nicht viel besser.
*TFR steht für total fertility rate, also die Geburtenrate. Bei einer Geburtenrate von 2,1 bleibt die Bevölkerungszahl stabil.
Danke, mr94, für diesen Hinweis! Es war zwar etwas, was ich bisher immer schon dunkel vermutete, aber eben nicht genau belegen konnte. Sie sind diesbezüglich Ihrer Aufgabe bestens nachgekommen „…illuminare his qui in tenebris […] sedent“ (wenn ich hier meinen Blog-Titel zitieren darf)
😀
Danke, aber werden Sie denn dort auch mal wieder schreiben?
Wow! Da liest jemand meinen Blog! Das freut doch!
🙂
Ja, was das Schreiben darin betrifft: ich bossle gerade an ein paar Sachen über eine rationalistische Glaubensbegründung, und das ist wie das sprichwörtlich langwierige Bohren dicker Bretter … Also noch etwas Geduld, bitte
Tja, das ist eine ähnliche Problematik, wie wir sie in Österreich mit dem Kindergeld haben. Welche Familien entschließen sich aufgrund des Kindergeldes dazu, mehr Kinder zu bekommen? Entschließen sich überhaupt mehr Familien dazu, Kinder zu bekommen? Oder sind es nur ohnehin dieselben, die mit der Zahl ihrer Kinder ohnehin noch nie ein Problem hatten?
Wir sollten genau schauen, wo Familienförderung hinfließt.