„Wird die Heilige Schrift von Modernisten verhunzt?“, fragt süffisant der Spiegel vom kommenden Montag aus Anlass der Publikation der Bibel in gerechter Sprache („Wortsalat im Garten Eden“).
Dröge holpern die feministischen Testamente dahin. „Törichte Jungfrauen“ werden „naiv“, die listige Schlange im Paradies hat nun „weniger an, aber mehr drauf“. „Der Herr ist mein Hirte“, übersetzte Luther Psalm 23, „er erquicket meine Seele.“ Bei den Geschlechtergerechten heißt es: „Adonaj weidet mich“, „meine Lebendigkeit kehrt zurück“. […]
Das aktuelle Antidiskriminierungsgesetz soll bis ins Gelobte Land zurück verlängert werden.
Entsprechend sieht das Resultat aus: „Pharisäerinnen und Pharisäer“ wimmeln neben „Ammoniterinnen und Ammonitern“, sowie „Makkabäerinnen und Makkabäern“. Jesus ist von „Jüngerinnen und Jüngern“ umgeben – obwohl seine zwölf Gefolgsleute allesamt Männer waren.
Sogar „Zöllnerinnen“ und amtierende altisraelitische „Königinnen“ lässt die Damenriege auftreten – alles Unfug.
Tatsache ist, dass Jesus in einer patriarchalisch geprägten Bauernkultur lebte. Keine Frau konnte dort Priesterin werden. Um einen Gottesdienst („Minjan“) abzuhalten, mussten mindestens zehn Kerle anwesend sein. Der Bielefelder Religionskundler Andreas Lindemann: „Alle Frauen Israels hätten den fehlenden zehnten Mann nicht ersetzt.“
Irgendwie ist es schon cool, dass ich über diesen Blödsinn noch absolut überall nur süffisant Ironisches gelesen habe… 🙂 Selbst die Leute, die den „Spiegel“ schreiben, merken sehr wohl, wo die Grenze zwischen authentisch und inauthentisch überschritten wurde.