Teil 1 meiner kleinen Reihe zur Liturgie
Heute morgen habe ich krankheitsbedingt die Übertragung eines katholischen Gottesdienstes (so die Sprachregelung, es handelte sich um eine Heilige Messe) aus der Pfarrgemeinde St. Wendalinus in St. Wendel gehört. Pfarrer Anton Franziskus wich mehrfach – teils erlaubt, teils unerlaubt – vom Messbuch ab.
So wurde nur eine Lesung vorgetragen, das Hochgebet kam mir nur teilweise bekannt vor (möglich, dass es sich um eines der inzwischen zahllosen approbierten zusätzlichen Hochgebete handelte), den Schluss die Doxologie („Durch ihn und mit ihm und in ihm“) betete der Pfarrer zusammen mit der ganzen Gemeinde, der Embolismus entfiel, das Friedensgebet war frei formuliert und zwischen Segen und Entlassung dankte der Pfarrer, wem zu danken war, und wünschte einen schönen Sonntag.
In der Summe wohl noch einer der harmloseren Fälle, aber er illustriert, wie das Messbuch heute zu einer Art Drehbuch herabgesunken ist, von dem die liturgischen Schauspieler in ihrer künstlerischen Freiheit auch abweichen können. Hier liegt das erste Problem, und es wäre viel gewonnen, wenn dieses Problem gelöst werden könnte.
Wie könnte es gelöst werden? Das Konzil sagt, bezogen auf die actuosa participatio:
Es besteht aber keine Hoffnung auf Verwirklichung dieser Forderung, wenn nicht zuerst die Seelsorger vom Geist und von der Kraft der Liturgie tief durchdrungen sind und in ihr Lehrmeister werden. Darum ist es dringend notwendig, daß für die liturgische Bildung des Klerus gründlich gesorgt wird.
Teil 2: Die Liturgiereform
ja das ist beinahe ein leider de facto alltäglicher Fall;
schlimmer und haarsträubender sind die Wortmeldungen zum Thema, die ich heute im internen Forum der hiesigen theolog. Fakultät gelesen habe……
wenn auch nur 1% dieser Theologen, die sich gerade formieren, zu Priestern geweht würden, dann Gnade uns Gott!
Dann bin selbst ich mir nicht mehr sicher, ob die FSSP nicht die beste Alternative ist
Ich habe den Anfang dieser Messe auch gehört, bin aber während der Predigt gegangen, da die „live“ Messe rief.
Daß die Gemeinde die Doxologie mitbetet, habe ich aber auch hier schon öfters erlebt. Obwohl es inhaltlich keinen großen Unterschied macht, ist es eins meiner Punkte, bei denen ich stets standhaft dagegenhalten und die Lippen zusammenbeiße und erst das abschließende „Amen“ ausspreche. Bezeichnenderweise, gibt es einige Priester, die die Gemeinde ausdrücklich durch ein „sprechen wir gemeinsam“ dazu auffordern (müssen), wobei sich dann viele gezwungen fühlen. Beschwerden über einen präkonzilaren Formalismus sind ja nicht völlig falsch, aber dieser hier ist doch genauso schlimm: ich glaube nicht, daß die meisten überhaupt verstehen was sie da sprechen.
Aber wie gesagt, ich habe das in Bezug auf Sankt Wendelin nicht mitgehört. Nur nach der Lesung mußte ich mit Erstaunen vernehmen: „Wort des Alten Testaments“. Wo sind wir den hingekommen?
Stimmt, das „Wort des Alten Testaments“ hatte ich schon wieder vergessen. Es war besonders lächerlich, weil die zweite Lesung („Wort des Neuen Testaments“) nicht vorgetragen wurde.
Man kann jetzt natürlich sagen, dafür sei wenigstens das Evangelium verkündet worden, auch ein „Wort des Neuen Testaments“, hier aber korrekt als Evangelium unseres Herrn Jesus Christus bezeichnet.
Der nachkonziliare Formalismus ist viel schlimmer, weil absolut banal. Dazu gehört auch das „Danke, gleichfalls!“ der Gemeinde, nachdem der Priester einen schönen Sonntag gewünscht hat.
hey fiends;ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie es mir beim Surfen geht: ich fühle mich gerade wie ein Außerirdischer, der sich von einem Planeten zum andern bewegt.
Gerade habe ich im internen Forum der kathol. Fakultät zum Thema mitgepostet: dort gelte ich jetzt schon mit meinen ganzen 6 Wortspenden als schrecklicher Ajatollah oder Spion aus Econe……ziemlich witzig wie katholisch die katholische Kirche ist:-)))))))))))