in Catholica, Ecclesia

Selbstsäkularisiert

Noch einmal Franz Walter:

Vielleicht stehen wir also wirklich vor einem Gezeitenwechsel in der Kultur der modernen Gesellschaften. Es könnte gerade das Finale einer leeren Individualisierung eingeläutet worden sein. Allerdings: In welche Wärmestuben es die Menschen dann in Zukunft drängen mag – das ist nicht recht erkennbar.

Der Zauber der politischen Großideologen ist bekanntlich perdu. Und es spricht auch wenig dafür, dass sich für Künder weltlicher Paradiese die Marktplätze wieder füllen werden.

Schwer vorstellbar ist jedoch auch, dass die beiden christlichen Amtskirchen Herz und Motor eines neuen spirituellen, gemeinschaftsbezogenen Verlangens werden. Dafür ist das institutionalisierte Christentum in Deutschland doch zu weit selbstsäkularisiert – und zu binnenzentriert, mit den eigenen großorganisatorischen Bestandsproblemen beschäftigt. [Spiegel Online]

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Kommentar

  1. Alles richtig, aber was kommt dann. Wenn es weder die poltisichen Ideologien sind, noch die großen Kirchen? Da ist nicht mehr allzu viel.