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EKD will umbauen

Und zwar radikal. Die FAZ referiert den Plan so:

Die Zahl der Ortsgemeinden, derzeit 80 Prozent aller Gemeinden, müsse nach Ansicht des Rates langfristig zugunsten von „Profilgemeinden“ (City-, Jugend- oder Kulturkirchen) und „netzwerkorientierten“ Angeboten (Akademiegemeinden, Tourismuskirchen) auf etwa 50 Prozent reduziert werden. Auch sollen geistliche Zentren als „zentrale Begegnungsorte“ sowohl in den Städten als auch auf dem Land entstehen.

Mit alarmierenden Zahlen weist der Rat der EKD auf den „massiven Einbruch hin, der sich seit den neunziger Jahren bei den Amtshandlungen der Kirche vollzogen habe. Die Kirche habe „einen erheblichen Marktverlust im Bereich ihres Kerngeschäfts erlitten“. So seien die Taufen im Zeitraum von 1991 bis 2003 um über 25 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der kirchlichen Trauungen habe sich im gleichen Zeitraum beinahe halbiert, bei den Bestattungen betrage der Rückgang 17 Prozent. Nur etwa vier Prozent der Kirchenmitglieder besuchten im Durchschnitt die Gottesdienste. Damit könne sich die evangelische Kirche nach den Worten des Rates nicht abfinden. Ziel sollte sein, daß wenigstens zehn Prozent der Protestanten die Gottesdienste besuchten.

Die Zusammenfassung von epd und das Papier [PDF].

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Kommentar

  1. O je, das wird böse enden. „Profilgemeinden“ sind immer auch unverbindliche Gemeinden; zugleich wird die Tendenz zur sozialen Gleichschaltung verstärkt. Nicht daß wir es in den normalen Ortsgemeinden nicht auch schon hätten (Die Mittelschicht ist unter sich und zu nichts verpflichtet), aber jetzt wird es geradezu Programm. Die katholische Kirche in Asien versammelt hingegen Menschen in der Nachbarschaft. „Liebe deinen Nächsten“ heißt in der englischen Bibel „neighbour“. Siehe http://www.asipa.de von Misereor.

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  • Commentarium Catholicum » Huber Bubba 7. Juli 2006

    […] Posted by mr94 on 18 Jan 2007 at 10:31 pm | Tagged as: Medien, Haeretica So überschreibt die taz eine spöttische Abrechnung mit dem Thesenpapier der EKD aus dem vergangenen Sommer. Insbesondere mit dessen Sprache. […]