Noch nachzutragen sind zwei Notate aus der FAZ vom Wochenende (in der übrigens Dirk Schümer das modische Bewusstsein des Pontifex maximus würdigt). Heike Schmoll schreibt über die neue Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages Ellen Ueberschär:
Nur durch theologische Auseinandersetzung lasse sich die Selbstmarginalisierung des Protestantismus aufhalten, sagt Frau Ueberschär, die auch vor unbequemen Feststellungen nicht zurückscheut. […] Die wachsende Führungsrolle der Frauen in kirchenleitenden Ämtern habe die Selbstmarginalisierung des Protestantismus nicht aufhalten können, stellt sie mit der nüchternen Mißachtung jedes Stromliniendenkens fest.
Und im Feuilleton entpuppt sich Reinhard Mohn als Fortschrittsgläubiger:
Die Werte und Regeln einer jeden Kultur entscheiden letzten Endes über ihre Existenz. Wir wollen die geistige Orientierung bei den anstehenden gesellschaftlichen Reformen deshalb nicht übersehen. Auch wenn in unserer Zeit bei den Trägern der geistigen Orientierung, den Kirchen, es derzeit ähnlich aussieht wie in unserer demokratischen Ordnung. Auch dort leiten die Verantwortlichen ihre Botschaft aus der Historie ab. Vieles davon ist fraglos heute noch gültig. Aber auch der notwendige Beitrag zur geistigen Orientierung der Menschen ist dem Wandel der Zeit unterworfen. Dogmen aller Art können die Bewältigung der Zukunft nicht garantieren. Wir müssen auch auf diesem Feld den Mut haben, einen neuen Anfang zu wagen. Auch die Religionen sollten uns dabei helfen.
Da hör ich doch den ollen Weber leise kichern.