in Catholica

Epiphanie

Ein nominell katholischer USA-Einwanderer aus Deutschland besucht am Heiligabend 2004 eine katholische Christmette und schaut unvermutet den Herrn:

„Ich schaute nach hinten, schaute nach vorne und schaute zur Seite und sah etwas, das ich noch nie zuvor gesehen hatte, eine echte multikulturelle Gesellschaft: Einen italienischen Pastor, einen indianischen Vikar, einen mexikanischen und einen koreanischen Meßdiener, eine weiße Sängerin, einen schwarzen Organisten und eine Gemeinde von nordamerikanisch-, südamerikanisch-, europäisch-, afrikanisch- und asiatischstämmigen Mitgliedern aus sicherlich Dutzenden Nationen und Hunderten Kombinationen. Zwei Klammern hielten uns als Gruppe zusammen, die Klammer ‚Amerika‘ und die Klammer ‚Weihnachten‘. Alle waren wir oder unsere Vorfahren irgendwann und irgendwie nach Amerika gekommen, ob freiwillig, verschleppt, geflohen oder geflogen. Und alle hatten wir uns jetzt ausgerechnet in einer katholischen Kirche versammelt.

Ich fühlte mich auf einmal am richtigen Ort, als ob wir Teil eines großen Menschheitsprojekts waren. Wie es heißt? Ich weiß es nicht. Vielleicht, ganz banal, ‚friedliches Zusammenleben‘ oder gar ‚Nächstenliebe‘. Halleluja! Ich jedenfalls hatte meine perfekte Weihnachtsstimmung gefunden und nicht einmal die mit lila- und orangefarbenen Lichterketten geschmückten Kakteen in unserem Vorgarten konnten mich wieder herausreißen.“

Wie sprach der Engel gestern im Evangelium? „Denn für Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1,37)

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