„Es war verhängnisvoll für die christliche Moraltheologie, dass sie Sünde und Sex von Anfang an in einen so engen Zusammenhang gebracht hat, den sie bis heute nicht auflösen konnte. Allerdings ist das der logische Schluss, wenn man eine reine Sexualität, die keine Irritationen kennen darf, zum Ideal erhebt. Dann sind Schwierigkeiten immer gleich Sünden. Zölibatär lebende katholische Priester sind, wenn man sie darauf anspricht, schnell mit der Antwort zur Hand, sie hätten mit ihrer Sexualität keine Probleme. Genau dieses Ideal ist das Problem.“ [Frankfurter Rundschau]
Es ist verhängnisvoll für den Kommentator der Frankfurter Rundschau, dass er Sünde von Anfang an aus dem engen Zusammenhang mit Vergebung und Erlösung herausgelöst hat. Allerdings ist das der logische Schluss, wenn man weder Vergebung noch Erlösung kennen will. Dann sind Sünden immer gleich Katastrophen. Journalisten sind, wenn sie über religiöse Themen berichten, schnell mit der These zur Hand, die Sündhaftigkeit des Menschen sei kein Problem, sondern werde ihm von übelmeinenden Pfaffen eingeredet. Genau dieser Erkenntnismangel ist das Problem.