„Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Das Vatikan-Dokument ist ein echter Fortschritt auf dem Weg zur Emanzipation von Homosexuellen in der Kirche. Denn erstmals in dieser Deutlichkeit wird durch die oberste Kirchenbehörde anerkannt, dass es schwule Priesteramtskandidaten gibt und dass sie genauso wie ihre heterosexuellen Zimmernachbarn Priester werden können – und sollen. Die dreijährige Probephase hat mit Diskriminierung nicht das Geringste zu tun: Sie ist – für Heteros nicht minder – eine wichtige Zeit der Prüfung, Reifung und Klärung der eigenen Berufung und Sexualität. Homosexuellen in der Kirche kann das Dokument Mut machen: Es ist ein Plädoyer für Schwule im Priesteramt. Sie können sich künftig outen, ohne Gefahr zu laufen, um ihr Amt und ihre Reputation bangen zu müssen. Kein Homosexueller muss sich verstecken und seiner Veranlagung abschwören. Er muss nur keusch leben und um des Himmelsreiches willen auf Sex verzichten – genauso wie sein heterosexueller Mitbruder.“ [Stuttgarter Nachrichten]