Auf der Leserbriefseite der FAZ vom Wochenende führt Hans Küng Klage über die Berichterstattung des Blattes über seinen Besuch in Castel Gandolfo.
Während die meisten deutschen Zeitungen das vatikanische Pressekommuniqué vom 26. September über meine Begegnung mit Papst Benedikt XVI. auf der Titelseite brachten, hat die F.A.Z. eine verstümmelte und mißverständliche Version ihres Vatikankorrespondenten Heinz-Joachim Fischer auf die unterste Ecke von Seite 6 verbannt. […] Schon der Titel „Keine Angst vor Audienzen“ ist falsch, da es gerade nicht um eine „Audienz“, sondern um ein „Gespräch in freundschaftlicher Atmosphäre“ ging. […] Falsche Zitation und vergiftete Komplimente, Ironisierung der Intentionen des Papste, Diffamierung meiner katholischen Grundhaltung und Verfälschung des Projekts Weltethos als Vernunftreligion – etwas zuviel des Bösen. […] Vielleicht aber könnten die Ergebnisse meines Gesprächs mit dem Papst […] dazu beitragen, daß man in der F.A.Z.-Redaktion beginnt, meine wissenschaftliche Arbeit ernsthaft zur Kenntnis zu nehmen. Bisher hat man sie entweder ignoriert oder, wo nicht möglich, schlechtgemacht.
Der Leserbrief ist das Gegenstück zur jüngst erschienenen Glosse über einen Auftritt Küngs in der Frankfurter Paulskirche.