in Catholica

Medialeistung

Gut 4,2 Millionen Zuschauer erreichten ARD und ZDF am vergangenen Donnerstag mit der parallelen Live-Übertragung der päpstlichen Rheinwallfahrt. „Keineswegs überragend“, wie der Spiegel feststellt. Dennoch war allein die überbordende Medienpräsenz in den letzten zehn Tagen jeden einzelnen Euro wert, den das Projekt Weltjugendtag gekostet haben mag. Als Medialeistung (also TV-, Radio-, Print- und Online-Werbung) eingekauft wäre sie völlig unbezahlbar gewesen. Unerreichbar ohnehin.

Zu den medialen Gewinnern gezählt werden muss auch Cardinal Meisner, dessen PR-Arbeit sonst durchaus zu gewissen Zweifeln Anlass gibt. Er kam sehr souverän und recht sympathisch über den Äther, ohne sich anzubiedern.

Gerade der ökumenische Dialog am Freitag ließ übrigens erkennen, was in diesem Punkt katholische von protestantischen Würdenträgern unterscheidet: Die einen (Lehmann, Meisner, Ratzinger) entfalten ihre mediale Wirkung trotz offensichtlicher Schwächen, die anderen (Huber, aber in Abwesenheit auch Käßmann) müssen offenbar höchst medientauglich auftreten, um mediale Wirkung zu erzielen.

Im Kampf um Aufmerksamkeit braucht die EKD mit allen Wassern gewaschene Medienprofis an ihrer Spitze. Sie kann sich glücklich schätzen (und das meine ich ohne jede Ironie), mit Wolfgang Huber einen solchen gewählt zu haben.

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