Württembergs Landesbischof Gerhard Maier im Rheinischen Merkur:
„Wird es bis zum nächsten Ökumenischen Kirchentag 2010 eine Abendmahlsgemeinschaft zwischen Katholiken und Protestanten geben?
Dafür scheinen mir die Voraussetzungen nicht gegeben. Ich fühle mich auch als evangelischer Christ ehrlicher, wenn wir uns vor einer Abendmahlsgemeinschaft erst einmal über Grundfragen verständigen. Deshalb halte ich es für illusionistisch und vordergründig, das gemeinsame Abendmahl mit einer bestimmten Jahreszahl zu versehen. Ich muss respektieren, dass katholische Mitchristen zuerst von ihrem eigenen Glaubensverständnis dazu kommen müssen, das gemeinsame Abendmahl zu bejahen. Wenn wir Protestanten als Kirche und nicht nur als Gemeinschaft anerkannt werden wollen, müssen wir dieses Recht auch der katholischen Kirche zugestehen und ihren eigenen Weg zu mehr Ökumene respektieren.“
Der interessierte Katholik stellt fest, daß auch hier notwendige Bewegung von ev. „Bischof“ ausschließlich auf katholischer Seite gesehen wird.
Vielsagend.
Wenn das so bleiben sollte, können wir uns das schenken.
This post has been removed by the author.
Maier spricht immerhin von Verständigung über Grundfragen. Das ist doch ein Ansatz und jedenfalls sehr viel besser als der gängige Zwang zur Gleichgültigkeit nach dem Muster der Leuenburger Konkordie.
This post has been removed by the author.
Nein, ich denke, es ist genau umgekehrt: Da die Protestanten ja kaum noch Prinzipien haben, brauchen sie auch keine aufzugeben (allenfalls das Prinzip der Prinzipienlosigkeit, das aber keines ist, sondern ein Widerspruch in sich selbst). Sie müssten nur ein paar für sie heute neue, für die Kirche aber von Anfang an konstitutive Prinzipien wiederentdecken und annehmen… 🙂
Das ist ein paralleler Gedankengang zu den Überlegungen Ratzingers bezüglich der Confessio Augustana. Die Protestanten müssten nur ihre Katholizität entdecken, schon wäre die Sache geritzt. Der Weg dahin führt über die guten, alten Bekenntnisse und die Kirchenväter (aber das hatten wir alles schon).
This post has been removed by the author.
Matthias, ich würde Dir die Internetseite der evangelischen Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium ans Herz legen.
Dort heißt es in einem Beitrag zum Abendmahl – nachdem aus klassisch-lutherischer Sicht Kritik am katholischen Eucharistieverständnis geübt wurde:
Wir müssen leider feststellen: Die evangelische und die röm.-kath. Abendmahlstheologie sind so verschieden, daß man sich eine Überbrückung der bestehenden Gegensätze nicht vorstellen kann. Diejenigen, die heute eine gemeinsame Feier des Abendmahls für eine einfache Sache halten oder sich um die Gegensätze zwischen evangelischer und röm.-kath. Abendmahlslehre nicht kümmern, handeln in Unkenntnis der weiterhin bestehenden Gegensätze und erliegen ihrem Wunschdenken.
Wir sollten darum gerade heute diese Unterschiede kennen und klar sehen, sie von der Bibel her nüchtern beurteilen und sie ebenso deutlich aussprechen, wie das die röm. -kath. Kirche ihrerseits tut, und nicht aus falsch verstandener ökumenischer Höflichkeit das Gegensätzliche verschweigen. Wir sollten auch nicht durch unser Mitfeiern bei der röm.-kath. Messe so tun, als bestünden die Unterschiede nicht (mehr) oder seien nicht gravierend.
„Ich halte das zunächst einmal für eine unbewiesene Behauptung, wenn nicht gar Unterstellung, dass die Protestanten (wer ist das überhaupt genau?) keine Prinzipien hätten.“
Das ist aus meiner Sicht die Summe dessen, was Du in den letzten Wochen vorgetragen hast. Du erhebst die Prinzipienlosigkeit zum Prinzip. Und das sehe ich auch in Gesprächen mit Protestanten, vor allem mit ökumenisch interessierten.
Mittlerweile ist ein Punkt erreicht, an dem die eigenen Bekenntnisschriften nichts mehr gelten (O-Ton Matthias: „Meinungsäußerungen, die ich zur Kenntnis nehme“), ja inzwischen kommen Katholiken in die absurde Situation, gegenüber Protestanten die eigentlichen protestantischen Anliegen zu verteidigen, zum Beispiel die Bedeutung der Gnade im Sakrament der Taufe (gegen die Meinung, es komme nur auf die Bekehrung des Einzelnen an, nicht auf die Taufgnade).
Du sagst, für eine Verständigung müsse die katholische Kirche zu viele ihrer Prinzipien aufgeben. Was ja wohl nichts anderes heißt als dass sie sich selbst protestantisieren müsse (was aus vielerlei Gründen keine Option ist).
Maier sieht das offenbar anders. Er ist Pietist und insofern sicher auch innerhalb des Protestantismus, definiert als evangelisches Landeskirchentum, eine Ausnahmeerscheinung – er hat noch Prinzipien und ist offenbar (richtigerweise) auch nicht Willens, diese aufzugeben.
Eine Verständigung über Grundsatzfragen ist möglich, aber nicht als Aufgabe von Prinzipien, sondern als gemeinsame Wiedergewinnung dessen, was die alte Kirche geglaubt hat.
Du bist wirklich der Meister der wolkigen Sprache! Werd doch bitte endlich mal konkret, statt immer nur möglichst unpräzise Formeln zu wiederholen und Dich jeglicher inhaltlichen Konkretisierung zu verweigern.
„Aufeinander zugehen“ – was heißt das? Klar, überlasse es ruhig dem Leser! Ich bin ja immer noch mehr an dem interessiert, was Du zu sagen hättest…