„Ich selbst zögere oft davor zurück, derart entschlossene Schritte zu gehen, etwa in meinem Verhältnis zur katholischen Kirche. Im Ruhrgebiet hieß es einmal: Man tritt nicht aus der SPD und nicht aus der Kirche aus. So eine Maxime kann den kollektiven Meinungsdruck spiegeln, um charakterstarke Individuen mit Zivilcourage und Profil einzufangen und einzuschüchtern. Mir ist aus dem katholischen Milieu ein solcher Gruppendruck vertraut. Insofern kann ich ein wenig nachvollziehen, dass Lafontaine derzeit einer solchen Ächtung begegnet.
sueddeutsche.de: Wenn es um die Lösung von Konflikten geht, ergeben sich bei der SPD und der Kirche also ähnliche Defizite?
Hengsbach: Ja, bei Quertreibern und Aussteigern aus der katholischen Kirche wie etwa Küng oder Drewermann konnte man die Reaktion eines Systems beobachten, das einen strukturellen Konflikt personalisiert, moralisiert und dann auch kriminalisiert.“
Friedhelm Hengsbach SJ leitet das Oswald-von-Nell-Breuning-Institut an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Das Zitat stammt aus einem Interview mit sueddeutsche.de.
Symptom Nr. 1429 des tiefen Falls der Jesuiten….
Irgendwie denke ich immer, die Idee dieser Leute von Freiheit geht nicht über jene eines 16-Jährigen hinaus: „Wenn jemand was gegen DIE DA OBEN sagt, dann ist das gut. Wurscht, was es ist.“
Welch treffliche Doppelzüngigkeit angesichts des Umgangs mit „Quertreibern“ in den eigenen Reihen, siehe diese Story: http://www.thetablet.co.uk/cgi-bin/register.cgi/tablet-01047
Nebenbei aber auch ein schönes Beispiel für das Wirken des Heiligen Geistes, und sei es durch Institutionen wie „Dominos Pizza Imperium“ 😉
Dennoch erstaunlich die ausgesprochen „platte“, zeitgeisthörige Ausdrucksweise – Jesuiten setzen doch sonst ihren Ehrgeiz darein, ihren notorischen Dissens mit mehr intellektuellem Anspruch zu formulieren.