in Catholica

Mitte


Auf dem Kleinen Stundenbuch ist ein Rad mit sechs Speichen abgebildet. Das erinnert mich an das Mainzer Rad, das Wappen der Mainzer (Erz-)Bischöfe. (Meine Heimat gehörte 400 Jahre lang zu Mainz.) Im Innern des Buches heißt es:

Der Kosmos hat eine Mitte.
Aus ihr kommt alles.
Zu ihr führt alles.
Um sie kreist unser Leben.

Andreas schreibt in den Kommentaren bei Petra:

„Ich glaube gerade junge Leute wollen wieder irgendwo ‚dazugehören‘, sie wollen an etwas großem, schönem teilhaben. Und was könnte es schöneres als die Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen geben. Das gibt es in keinem Sportverein, nicht unter Arbeitskollegen, sonstwo,…
Wenn man davon mehr in den Gemeinden merken würde…
Das setzt natürlich voraus, dass die Gemeinschaft sich nicht nur als eine menschliche versteht und nicht quasi sich selber ‚verkauft‘, sondern dass sie sich bewusst ist, was im Zentrum steht.“

Ich bin in diesen Fragen inzwischen ganz puristisch geworden. Die Wochen seit dem Sterben Johannes Pauls, der Sedisvakanz und der Wahl Joseph Ratzingers ins Petrusamt haben überdeutlich gezeigt, dass es uns letztlich um die Mitte, das Zentrum zu tun sein muss.

Wir beschäftigen uns – in unseren Gemeinden, aber nicht nur dort – zu viel mit Nebensächlichkeiten und zu wenig mit der Hauptsache.

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Kommentar

  1. Komplett einverstanden!

    Ich meine aber auch, dass Mission auch das Anbieten von Gemeinschaft ist. Ich kann niemand glaubhaft von Jesus erzählen, mit dem ich dananch nichts mehr zu tun haben will.
    Meine Freundschaft und das Teilhaben an der konkreten Gemeinschaft in der Kirche gehört, denke ich, mit zum „Angebot“. Nicht nach dem Motto: „Du kannst hier den auferstandenen Herrn kennenlernen, aber mir bleib bitte vom Leib“. Das wäre komisches Individualchristentum, das nicht bereit ist andere mitzutragen.

    Dass die menschliche Gemeinschaft nicht das „Hauptangebot“ der Kirche ist, ist klar aber ohne Bereitschaft zur konkreten Gemeinschaft/Freundschaft ist das Heilsangebot in Jesus wahrscheinlich auch nur geheuchelt.

    Dieses Gemeinschaftsangebot ist, glaube ich, eine sehr große Herausforderung für die konkreten Gemeinden vor Ort und für jeden Einzelnen. Man denke nur mal an völlig unsoziale Leute, die sich nur durchschnorren, die einfach nerven, etc… und trotzdem das Heil in Christus suchen. Die sollen/müssen von uns Christen aufgenommen werden (natürlich auch zu unserer eigenen Heiligung).